Freitag, 9. Februar 2007

linux

Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration, 3. Auflage
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Wer arbeitet unter Linux?

Anwendungsprogrammierer, Systemadministratoren, Netzwerk-Provider, Kernel-Hacker, Multimedia-Autoren - das sind einige der Leute, die der Meinung sind, daß Linux seinen eigenen Charme entwickelt.

Unix-Programmierer benutzen immer häufiger Linux, weil es eine kostengünstige Lösung darstellt - sie erhalten eine komplette Programmierumgebung, die auf einem billigen PC läuft, für ein paar Mark -, außerdem ist Linux eine hervorragende Basis, um portable Programme zu schreiben. Es ist ein modernes Betriebssystem, das dem POSIX-Standard entspricht und einige Ähnlichkeit mit System V aufweist. Das hat zur Folge, daß Programme, die unter Linux laufen, in der Regel auch auf anderen aktuellen Systemen laufen. Linux ist selbst auf einem bescheiden ausgestatteten PC schneller als manche Unix-Workstation.

Seine Netzwerkfähigkeiten gehören zu den Stärken von Linux. Sie wurden voller Begeisterung von Leuten eingebracht, die kleine Netzwerke auf Gemeindeebene (Free-Nets) betrieben oder die Non-Profit-Organisationen und lose Gemeinschaften von Benutzern mittels UUCP verbinden wollten. Linux gibt einen guten Netzwerkknoten für solche Netze ab. Da Linux auch das Network File System (NFS) und NIS (Network Information Service) unterstützt, können Sie problemlos einen PC in ein Firmen- oder Universitätsnetz mit anderen Unix-Rechnern einbinden. Die gemeinsame Nutzung von Dateien (file sharing), der Fernzugang (remote login) und die Nutzung von Applikationen auf anderen Rechnern lassen sich auf einfache Weise realisieren. Außerdem unterstützt Linux das Softwarepaket Samba, mit dem ein Linux-Rechner als Datei- und Druck-Server für Windows-Rechner agieren kann - und viele Leute stellen fest, daß es dabei schneller (und auf jeden Fall billiger) ist als Windows NT.

Kernel-Hacker gehörten zu den ersten, die Linux ihre Aufmerksamkeit schenkten - in der Tat waren sie es, die Linus Torvalds halfen, Linux zu kreieren -, und sie stellen immer noch einen großen Teil der Anhänger. Wenn Sie Lust haben, mit Puffergrößen und der Anzahl von Tabelleneinträgen zu experimentieren, um Ihre Anwendungen etwas schneller zu machen, haben Sie mit Linux genau die richtige Wahl getroffen. Außerdem wird man Ihnen im Internet gerne weiterhelfen, wenn die Dinge anfangen schiefzulaufen.

Zum Abschluß sei noch angemerkt, daß Linux sich zu einem aufregenden Forum für Multimedia entwickelt. Das liegt daran, daß es zu einer enormen Anzahl von Hardwareerweiterungen, wie den meisten Grafik- und Soundkarten, kompatibel ist. Verschiedene Programmierumgebungen, wie das 3D-Toolkit MESA (eine freie OpenGL-Implementierung), sind auf Linux portiert worden. GIMP (ein freier Clone von Adobe Photoshop) wurde ursprünglich unter Linux entwickelt und wird für viele Grafiker zum Bildbearbeitungsprogramm ihrer Wahl. Beispielsweise wurden zur Generierung einiger der Trickeffekte im Film »Titanic« Linux-Rechner (mit Alpha-Prozessoren) eingesetzt.

Wir wollen Ihnen ein paar Beispiele aus der »wirklichen Welt« geben, wie Linux tatsächlich in der EDV eingesetzt wird. Linux-Systeme sind bereits auf hoher See im Nordpazifik unterwegs gewesen und haben dabei die Telekommunikation und Datenanalyse für ein ozeanographisches Forschungsschiff gehandhabt. Linux-Systeme werden auf Forschungsstationen in der Antarktis eingesetzt. Ein vielleicht etwas alltäglicheres Beispiel stellen mehrere Krankenhäuser dar, die Linux einsetzen, um die Patientendaten zu verwalten. Es hat zu diesem Buch eine Besprechung von jemandem gegeben, der Linux innerhalb des U.S. Marine Corps benutzt. Linux hat sich als ebenso zuverlässig und nützlich erwiesen wie andere Unix-Implementierungen.

Linux breitet sich also in vielen Richtungen aus. Sogar unbedarfte Benutzer können damit zurechtkommen, wenn sie die Anwenderunterstützung nutzen, die an Universitäten und in Firmen heutzutage in der Regel verfügbar ist. Die Konfiguration und Pflege erfordern einen gewissen Aufwand; andererseits ist Linux preiswert, umfangreich und bietet denjenigen das gewisse Extra an Kontrolle über ihr System, die das wünschen.

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