Freitag, 9. Februar 2007

Häufig benutzte Befehle

Häufig benutzte Befehle

Ein typisches Unix-System kennt so viele Befehle, daß man mit einer Beschreibung derselben mehrere hundert Seiten füllen kann. Außerdem haben Sie noch die Möglichkeit, eigene Befehle zu definieren. Wir wollen hier nur die Befehle vorstellen, mit denen Sie sich durch das System bewegen können, um es zu erkunden.
Verzeichnisse

Wie MS-DOS und praktisch jedes andere moderne Betriebssystem auch, organisiert Unix Dateien in einer hierarchischen Verzeichnisstruktur. Unix gibt dabei nicht vor, wo Dateien stehen müssen, aber im Laufe der Jahre haben sich bestimmte Konventionen herausgebildet. Sie werden zum Beispiel unter Linux ein Verzeichnis namens /home vorfinden, in dem die Dateien der Benutzer gespeichert sind. Jeder Benutzer hat ein Unterverzeichnis unter /home. Wenn Ihr Login-Name also mdw ist, stehen Ihre persönlichen Dateien im Verzeichnis /home/mdw. Dies wird Ihr Home-Verzeichnis genannt. Selbstverständlich können Sie in Ihrem Home-Verzeichnis weitere Unterverzeichnisse anlegen.

Wie Sie sehen, werden die Bestandteile eines Verzeichnisses durch Schrägstriche (Slashes) getrennt. Diese durch Schrägstriche getrennte Liste wird oft als Pfadname bezeichnet.

In welchem Verzeichnis befindet sich aber /home ? Natürlich im Verzeichnis /. Dies wird das Root-Verzeichnis genannt - wir haben es bei der Einrichtung der Dateisysteme bereits erwähnt.

Beim Einloggen bringt das System Sie in Ihr Home-Verzeichnis. Um das zu prüfen, geben Sie den Befehl »print working directory« (oder pwd) ein:


$ pwd
/home/mdw





Das System bestätigt, daß Sie sich in /home/mdw befinden.

Sie werden nicht lange Spaß daran haben, sich nur in einem Verzeichnis aufzuhalten. Versuchen Sie jetzt, mit dem Befehl cd in ein anderes Verzeichnis zu wechseln:


$ cd /usr/bin
$ pwd
/usr/bin
$ cd





Wo sind wir jetzt? Der Befehl cd ohne Argumente bringt uns in unser Home-Verzeichnis zurück. Übrigens wird das Home-Verzeichnis oft als Tilde (~) dargestellt. Die Angabe ~/programs bedeutet also, daß programs sich direkt unterhalb Ihres Home-Verzeichnisses befindet.

Wenn wir schon einmal dabei sind, könnten wir auch gleich ein Verzeichnis namens ~/programs anlegen. Geben Sie in Ihrem Home-Verzeichnis entweder


$ mkdir programs





ein oder den kompletten Pfadnamen:


$ mkdir /home/mdw/programs





Wechseln Sie jetzt in das neue Verzeichnis:


$ cd programs
$ pwd
/home/mdw/programs





Mit der Zeichenfolge .. wird das »unmittelbar übergeordnete Verzeichnis« angesprochen. Sie können also in Ihr Home-Verzeichnis zurückgelangen, indem Sie folgendes eingeben:


$ cd ..





Das Gegenstück zum Befehl mkdir ist rmdir, mit dem Sie Verzeichnisse entfernen:


$ rmdir programs





Icon

Kapitel 9


In ähnlicher Weise werden mit dem Befehl rm Dateien gelöscht. Wir wollen das hier nicht demonstrieren, weil wir noch nicht einmal gezeigt haben, wie man Dateien erzeugt. Im allgemeinen werden Sie dafür einen der Editoren vi oder Emacs benutzen (siehe Kapitel 9), aber auch einige der Befehle, die wir später in diesem Kapitel besprechen, erzeugen Dateien. Mit der r-Option löscht rm ein ganzes Verzeichnis und alles, was es enthält (mit Vorsicht zu genießen!).
Dateien auflisten

Mit ls erfahren Sie, was sich in einem Verzeichnis befindet. Ohne Argument wird der Inhalt des aktuellen Verzeichnisses ausgegeben. Durch die Angabe eines Arguments sehen Sie den Inhalt eines anderen Verzeichnisses:


$ ls /home





Einige Systeme benutzen einen schicken ls-Befehl, der besondere Dateien - etwa Verzeichnisse und ausführbare Dateien - in Fettdruck oder sogar in verschiedenen Farben anzeigt. Wenn Sie die voreingestellten Farben ändern möchten, editieren Sie die Datei /etc/DIR_COLORS, oder erzeugen Sie eine Kopie davon unter dem Namen .dir_colors in Ihrem Home-Verzeichnis, und editieren Sie diese.

Wie die meisten Unix-Befehle kann auch ls durch Optionen erweitert werden, die mit einem Bindestrich (-) eingeleitet werden. Achten Sie darauf, daß Sie vor dem Bindestrich eine Leerstelle lassen. Eine nützliche Option zu ls ist -a für »alles« - damit erfahren Sie Dinge, die Sie in Ihrem Home-Verzeichnis nie vermutet hätten:


$ cd
$ ls -a
. .bashrc .fvwm2rc
.. .emacs .xinitrc
.bash_history .exrc





Ein einzelner Punkt steht für das aktuelle Verzeichnis und zwei Punkte für das direkt darüberliegende. Aber wozu braucht man die anderen Dateien, deren Name mit einem Punkt beginnt? Es handelt sich um versteckte Dateien. Der Punkt am Anfang des Dateinamens bewirkt, daß diese Dateien mit dem einfachen Befehl ls nicht angezeigt werden können. Viele Programme benutzen versteckte Dateien für die Konfiguration durch den Benutzer - also Voreinstellungen, die Sie vielleicht einmal ändern möchten. Sie können zum Beispiel in der Datei .Xdefaults Befehle eintragen, die das Verhalten von Programmen unter dem X Window System beeinflussen. Sie werden diese Dateien die meiste Zeit nicht benötigen, Sie werden sie aber benutzen, wenn Sie Ihr System konfigurieren. Wir wollen weiter unten einige dieser Dateien vorstellen.

Eine andere nützliche Option zu ls ist -l für »lang«. Damit erhalten Sie zusätzliche Informationen über die Dateien. Abbildung 4-1 zeigt eine typische Ausgabe dieses Befehls und die Bedeutung der einzelnen Felder.

Screenshot

Abbildung 4-1: Ausgabe von ls -l

Wir werden die Felder Permissions, Owner und Group (Zugriffsrechte, Eigner und Gruppe) später in diesem Kapitel, im Abschnitt »Die Dateiberechtigungen«, besprechen. Der Befehl ls zeigt auch die Größe der Dateien sowie das Datum der letzten Änderung an.
Dateien anzeigen mit more oder less

Eine Möglichkeit, eine Datei anzuzeigen, ist das Starten eines Editors:


$ emacs .bashrc





Wenn Sie allerdings nur kurz in die Datei hineinschauen wollen, ohne den Inhalt zu ändern, sind andere Befehle geeigneter. Der einfachste davon hat den merkwürdigen Namen cat (der Name kommt von concatenate (aneinanderhängen), weil man damit auch mehrere Dateien aneinanderhängen kann):


$ cat .bashrc





Weil eine lange Datei so schnell über den Bildschirm wandert, daß ein Mitlesen nicht möglich ist, benutzen die meisten Leute statt dessen den Befehl more:


$ more .bashrc





Damit bekommen Sie jeweils eine Bildschirmseite voll Text angezeigt und müssen dann die Leertaste drücken, um die Anzeige fortzusetzen. more kennt eine ganze Reihe von mächtigen Optionen. So können Sie zum Beispiel in der Datei nach einem String suchen. Geben Sie dazu einen Schrägstrich (/) ein, dann den Suchstring, und drücken Sie abschließend die Eingabetaste.

Eine beliebte Variante von more ist der Befehl less. Er hat noch weitaus mächtigere Optionen, beispielsweise können Sie damit eine bestimmte Stelle in einer Datei markieren und später dorthin zurückspringen.
Symbolische Verknüpfungen

Manchmal empfiehlt es sich, eine Datei an einer bestimmten Stelle zu speichern, aber so zu tun, als sei es eine andere Datei. Dies wird meistens von Systemverwaltern angewendet, nicht von Benutzern. Eventuell möchten Sie mehrere Versionen eines Programms zur Verfügung haben, die dann prog.0.9, prog.1.1 usw. heißen. Die gerade benutzte Version des Programms soll immer prog heißen. Vielleicht haben Sie eine Datei auch in einer bestimmten Partition abgelegt, weil dort gerade Platz war, aber das Programm, das diese Datei benutzt, verlangt, daß sich die Datei an einer anderen Stelle befindet, weil der Pfadname fest im Programm steht.

Unix benutzt Links (Verknüpfungen, Verweise), um solche Situationen zu handhaben. In diesem Abschnitt werden wir die symbolic links (symbolische Verknüpfungen) vorstellen, die auch die am häufigsten benutzten und flexibelsten Links sind. Ein Symbolic Link ist so etwas wie eine Attrappe einer Datei, die nichts weiter tut, als auf eine andere Datei zu verweisen. Wenn Sie einen Symbolic Link zum Editieren, Lesen oder Ausführen aufrufen, wird das Betriebsystem dem Verweis folgen und Ihnen die tatsächlich existierende Datei präsentieren. Symbolische Verknüpfungen ähneln den Verknüpfungen von Windows 95/98, sind aber viel mächtiger.

Wir wollen das am Beispiel der Datei prog darstellen. Wenn Sie eine symbolische Verknüpfung prog mit der eigentlichen Datei namens prog.1.1 herstellen wollen, geben Sie folgendes ein:


$ ln -s prog.1.1 prog





Sie haben damit eine Datei mit dem Namen prog angelegt, die aber nur eine Attrappe (ein Verweis) ist - wenn Sie prog aufrufen, starten Sie in Wirklichkeit prog.1.1. Lassen Sie uns nachsehen, was ls -l uns zu dieser Datei mitteilt:


$ ls -l prog
lrwxrwxrwx 2 mdw users 8 Nov 17 14:35 prog -> prog.1.1





Das l am Anfang der Zeile zeigt an, daß prog ein Link ist, und der kleine Pfeil (->) verweist auf die eigentliche Datei.

Symbolische Links sind sehr einfach zu verstehen, wenn man sich einmal an die Vorstellung gewöhnt hat, daß eine Datei auf eine andere verweist. Bei der Installation von Software werden Ihnen ständig Links begegnen.

Virtuelle Konsolen

Virtuelle Konsolen

Als Multitasking-System bietet Linux eine Reihe von interessanten Möglichkeiten, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Sie können mit einer langwierigen Softwareinstallation beginnen und währenddessen E-Mail lesen oder ein Programm kompilieren. Das sollte Linux für DOS-Benutzer sehr attraktiv machen (obwohl das neueste Windows von Microsoft auch endlich Multitasking bietet).

Die meisten Linux-Benutzer werden das X Window System einsetzen, wenn sie Multiprocessing nutzen wollen. Aber auch ohne die Installation von X können Sie mit Hilfe von virtuellen Konsolen einen ähnlichen Effekt erzielen. Diese Eigenschaft gibt es auch in einigen anderen Unix-Versionen, sie ist aber nicht allgemein verfügbar.

Halten Sie die linke ALT-Taste gedrückt, und drücken Sie dazu eine der Funktionstasten F1 bis F8, wenn Sie die virtuellen Konsolen ausprobieren möchten. Mit jeder Funktionstaste schalten Sie auf einen anderen Bildschirm mit einem neuen Login-Prompt um. Sie können so tun, als seien Sie mehrere Personen, und können so auf verschiedenen virtuellen Konsolen einloggen. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, zwischen den Konsolen hin- und herzuschalten, um mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen. Sie können sogar auf jeder virtuellen Konsole eine X-Sitzung starten. Das X Window System läuft von Haus aus auf der virtuellen Konsole 7. Wenn Sie also X gestartet haben und dann auf eine virtuelle Konsole gewechselt sind, kommen Sie durch Drücken von ALT+F7 zu X zurück. Wenn die Kombination aus ALT- und Funktionstaste ein X-Menü oder eine andere Funktion auslöst, dann verwenden Sie statt dessen STRG+ALT+Funktionstaste.

In früheren Linux-Versionen (bis zum Kernel 1.1.54) war die Anzahl der virtuellen Konsolen begrenzt, konnte aber durch Ändern, Neukompilieren und Neuinstallieren des Kernels geändert werden. Der Default war damals 8. Heutzutage erzeugt Linux die virtuellen Konsolen bei Bedarf. Das heißt aber nicht, daß Sie einfach auf die virtuelle Konsole Nr. 13 schalten und sich da anmelden können. Das Anmelden ist nur auf virtuellen Konsolen möglich, auf denen ein getty-Prozeß läuft (siehe nächstes Kapitel).

Ein Paßwort festlegen

Ein Paßwort festlegen

Falls Sie noch kein Paßwort festgelegt haben, empfehlen wir Ihnen, das jetzt zu tun. Geben Sie dazu einfach den Befehl passwd ein. Das Programm wird Sie nach dem Paßwort fragen, das Sie verwenden wollen, und Sie dann auffordern, das Paßwort noch einmal einzugeben, um sicherzustellen, daß Sie sich nicht vertippt haben.

Es gibt Richtlinien, die sicherstellen sollen, daß Paßwörter nicht ohne weiteres von anderen Leuten erraten werden können. Einige Systeme prüfen die Paßwörter und lehnen sie ab, wenn nicht gewisse minimale Anforderungen erfüllt sind. So wird zum Beispiel oft verlangt, daß ein Paßwort aus mindestens sechs Zeichen besteht. Außerdem sollten Groß- und Kleinbuchstaben gemischt werden, oder es sollten außer Buchstaben und Ziffern noch andere Zeichen enthalten sein.

Um das Paßwort zu ändern, geben Sie einfach den Befehl passwd noch einmal ein. Das Programm fragt Sie nach Ihrem alten Paßwort (um sicherzustellen, daß Sie es wirklich sind) und läßt Sie dann das Paßwort ändern.

Das Einloggen

Das Einloggen

Lassen Sie uns annehmen, daß die Installation völlig ohne Probleme verlief und Sie jetzt folgenden Prompt auf Ihrem Bildschirm sehen:


Linux login:





Viele Linux-Benutzer haben nicht so viel Glück; sie müssen zunächst einige Einstellungen vornehmen, wenn das System gerade erst installiert wurde oder sich im Einzelbenutzer-Modus (single-user mode) befindet. Im Augenblick wollen wir uns allerdings mit dem Einloggen in ein funktionierendes Linux-System befassen.

Das Einloggen sorgt natürlich dafür, daß die Benutzer voneinander unterschieden werden. Es läßt mehrere Leute gleichzeitig auf einem System arbeiten und stellt sicher, daß nur Sie Zugang zu Ihren Dateien haben.

Vielleicht haben Sie Linux bei sich zu Hause installiert und denken jetzt: »Was soll's, außer mir arbeitet niemand auf diesem System, also brauche ich mich auch nicht einzuloggen«. Das Einloggen unter einem persönlichen Account (Zugangsberechtigung) bietet aber auch ein gewisses Maß an Schutz - unter Ihrem Account haben Sie keine Möglichkeit, wichtige Systemdateien zu zerstören oder zu entfernen. Solche heiklen Dinge werden unter dem Account des Systemverwalters erledigt (den wir im nächsten Kapitel besprechen).

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Wenn Ihr Computer mit dem Internet verbunden ist, auch wenn dies nur temporär durch Einwahl über ein Modem oder eine ISDN-Karte geschieht, sollten Sie auf jeden Fall nicht-triviale Paßwörter für jeden Account verwenden. Benutzen Sie in Ihren Paßwörtern auch Sonderzeichen und Zeichenketten, die nicht in irgendwelchen tatsächlich existierenden Wörtern oder Namen vorkommen.

Bei der Installation von Linux wurden Sie wahrscheinlich aufgefordert, einen persönlichen Login-Account für sich einzurichten. Wenn Sie einen solchen Account haben, geben Sie am Prompt Linux login: den gewählten Namen ein. Falls Sie noch keinen Account angelegt haben, geben Sie root ein, weil dieser Account auf jeden Fall existiert. Einige Distributionen benutzen eventuell auch eine Zugangsberechtigung unter dem Namen install oder sonst einen Namen für die ersten Gehversuche im neuen System.

Nachdem Sie Ihren Account eingegeben haben, sehen Sie:


Password:





Sie müssen dann das gültige Paßwort eingeben. Das Terminal wird dieses Paßwort nicht auf dem Bildschirm anzeigen, damit niemand in Ihrer Nähe es mitlesen kann. Wenn Sie diesen Prompt nicht erhalten, sollten Sie die Paßwortabfrage einrichten, um sich gegen die flinken Finger anderer Leute zu schützen. Wir kommen weiter unten noch darauf zurück.

Übrigens müssen sowohl der Login-Name als auch das Paßwort in der richtigen Groß-/Kleinschreibung eingegeben werden. Achten Sie auf die CAPS-LOCK- oder Feststell-Taste, denn die Eingabe von ROOT statt root bringt Sie nicht weiter.

Nach dem erfolgreichen Einloggen werden Sie einen Prompt sehen. Wenn Sie als root eingeloggt haben, kann das ein # sein. Für andere Benutzer wird in der Regel ein Dollar-Zeichen angezeigt. Der Prompt kann außerdem den Namen enthalten, den Sie Ihrem System zugeordnet haben, oder auch das Verzeichnis, in dem Sie sich gerade befinden. Ganz egal, was hier angezeigt wird - Sie können jetzt Befehle eingeben. Man sagt, daß Sie sich auf der »Shell-Ebene« befinden, und der Prompt, den Sie sehen, ist der »Shell-Prompt«. Der Name stammt von dem Programm, das zu diesem Zeitpunkt läuft und Ihre Eingaben verarbeitet und das Shell genannt wird. Im Moment brauchen wir uns um die Shell nicht zu kümmern, aber später in diesem Kapitel werden wir feststellen, daß die Shell eine Reihe nützlicher Dinge für uns tun kann.

Wenn wir in diesem Kapitel Befehle vorstellen, werden wir den Prompt einfach als $ darstellen. Wenn Sie also folgendes sehen:


$ pwd





bedeutet das, daß die Shell $ anzeigt und daß Sie pwd eingeben müssen.

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis
Vorwort

Warum die Leute Linux mögen
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Typographische Konventionen
Danksagungen

Kapitel 1
Einführung in Linux

Über dieses Buch
Linux - eine kurze Geschichte
Wer arbeitet unter Linux?
Eigenschaften des Systems
Eigenschaften der Software
Zum Copyright von Linux
Open Source und die Philosophie von Linux
Unterschiede zwischen Linux und anderen Betriebssystemen
Hardwareanforderungen
Informationsquellen zu Linux
Wo Sie Hilfe finden

Kapitel 2
Die Installation von Linux vorbereiten

Linux-Distributionen
Die Installation von Linux vorbereiten

Kapitel 3
Installation und erste Konfigurationsarbeiten

Die Linux-Software installieren
Nach der Installation
Wenn Probleme auftauchen

Kapitel 4
Grundlegende Unix-Befehle und -Konzepte

Das Einloggen
Ein Paßwort festlegen
Virtuelle Konsolen
Häufig benutzte Befehle
Shells
Nützliche Tastenkombinationen
Shortcuts für schnelle Tipper
Automatische Erweiterung von Dateinamen
Das Speichern von Befehlsausgaben
Was ist ein Befehl?
Einen Befehl im Hintergrund ausführen
Manpages
Dateiberechtigungen
Eigner, Gruppe und Berechtigungen ändern
Die Startdateien
Wichtige Verzeichnisse
Einige Programme zu Ihrem Nutzen
Prozesse

Kapitel 5
Grundlagen der Systemverwaltung

Die Systemverwaltung
Das System booten
Systemstart und -initialisierung
Der Single-User-Modus
Das System herunterfahren
Das /proc-Dateisystem
Die Verwaltung der Benutzer-Accounts

Kapitel 6
Verwalten von Dateisystemen, Swap-Bereichen und Geräten

Mit Dateisystemen arbeiten
Swap-Space benutzen
Die Gerätedateien

Kapitel 7
Software und den Kernel aktualisieren

Utilities zur Archivierung und Komprimierung
Neue Software einspielen
RPM verwenden
Einen neuen Kernel erstellen
Ladbare Gerätetreiber

Kapitel 8
Andere Administrationsaufgaben

Backups erstellen
Jobs ausführen mit cron
Die Logdateien des Systems verwalten
Verwalten der Druckerdienste
Die Terminal-Einstellungen
Die Rettung in der Not

Kapitel 9
Editoren, Textwerkzeuge, Grafiken und Drucken

Dateien editieren mit vi
Der Editor Emacs
Texte und Dokumente erstellen
Grafiken
Drucken

Kapitel 10
Das X Window System installieren

Die Eigenschaften von X
Hardwareanforderungen
XFree86 installieren
XFree86 konfigurieren
Informationen zur Grafikkarte eintragen
Die Arbeit unter XFree86
Probleme mit XFree86

Kapitel 11
Die X Arbeitsoberfläche anpassen

Grundlagen der Anpassung von X
Der Fenster-Manager fvwm
Das K Desktop Environment
X-Anwendungen

Kapitel 12
Kompatibilität mit Windows und Samba

Dateien gemeinsam nutzen
Programme gemeinsam nutzen

Kapitel 13
Programmiersprachen

Programmieren mit gcc
Makefiles
Shell-Programmierung
Perl
Programmieren mit Tcl und Tk
Java
Andere Programmiersprachen

Kapitel 14
Werkzeuge für Programmierer

Debuggen mit gdb
Werkzeuge für die Programmierung

Kapitel 15
TCP/IP und PPP

Vernetzung mit TCP/IP
Einwählverbindungen mit PPP
PPP über ISDN-Leitungen
NFS und NIS konfigurieren

Kapitel 16
Das World Wide Web und E-Mail

Das World Wide Web
Elektronische Post

Anhang A
Linux-Informationsquellen
Anhang B
Das GNOME-Projekt
Anhang C
Linux auf Digital/Compaq Alpha-Systemen installieren
Anhang D
LinuxPPC: Linux auf PowerPC-Computern installieren
Anhang E
Linux/m68k auf Motorola 68000-Rechnern installieren
Anhang F
Linux auf Sun SPARC-Rechnern installieren
Anhang G
Boot-Optionen von LILO
Anhang H
Zmodem-Dateiübertragung
Literaturverzeichnis
Index

Wenn Probleme auftauchen

Wenn Probleme auftauchen

Fast jeder gerät ins Stolpern oder tappt in eine Falle, wenn er oder sie Linux zum erstenmal installieren möchte. Meistens entstehen Probleme aus einem Mißverständnis heraus. Manchmal kann es aber auch etwas Ernsteres sein - eine Kleinigkeit, die die Entwickler übersehen haben, oder ein echter Bug.

In diesem Abschnitt beschreiben wir einige der häufigsten Probleme bei der Installation und wie sie gelöst werden. Für den Fall, daß Ihre Installation anscheinend erfolgreich verlief, Sie aber unerwartete Fehlermeldungen bekommen haben, gehen wir hier auch auf diese Meldungen ein.
Probleme beim Booten des Installationsmediums

Beim ersten Versuch, vom Installationsmedium zu booten, kann eine Reihe von Problemen auftauchen; diese haben wir hier aufgeführt. Beachten Sie, daß es hier nicht um Probleme beim Booten Ihres gerade frisch installierten Linux-Systems geht. Lesen Sie mehr zu diesem Thema im Abschnitt »Probleme nach der Installation von Linux«.

Disketten- oder Medienfehler beim Booten

Der häufigste Grund für diese Art von Problem ist eine beschädigte Boot-Diskette. Entweder ist die Diskette physikalisch beschädigt, dann sollten Sie eine neue Boot-Diskette auf einer nagelneuen Diskette erstellen. Oder es befinden sich unbrauchbare Daten auf der Diskette, dann sollten Sie sich vergewissern, daß das Herunterladen der Daten und die Übertragung auf die Diskette korrekt vorgenommen wurden. In vielen Fällen werden Sie mit einer neu erstellten Boot-Diskette das Problem lösen. Führen Sie dieselben Schritte noch einmal durch, und versuchen Sie es noch einmal.
Wenn Sie Ihre Boot-Diskette von einem Händler erhalten haben, verzichten Sie auf das Herunterladen und Erstellen einer neuen Diskette; wenden Sie sich statt dessen mit der Bitte um eine neue Boot-Diskette an Ihren Händler - allerdings erst dann, wenn Sie sicher sind, daß das Problem tatsächlich von der Boot-Diskette herrührt.

System »hängt« während oder nach dem Booten

Nach dem Booten vom Installationsmedium werden Sie eine Reihe von Meldungen sehen, die vom Kernel selbst erzeugt werden. Sie erfahren, welche Geräte der Kernel vorgefunden und konfiguriert hat. Anschließend erhalten Sie in der Regel einen Login-Prompt, von dem aus Sie mit der Installation fortfahren können (einige Distributionen starten statt dessen automatisch irgendein Installationsprogramm). Es kann an mehreren Stellen so aussehen, als ob das System »hängt«. Seien Sie geduldig - Software von Disketten zu laden braucht seine Zeit. In vielen Fällen hat sich das System gar nicht aufgehängt, sondern braucht nur etwas länger. Erst nachdem Sie mehrere Minuten lang keine Laufwerk- und Systemaktivitäten festgestellt haben, können Sie davon ausgehen, daß das System hängt.
Die richtige Boot-Reihenfolge lautet:
1. Nach dem Booten vom LILO-Prompt aus muß das System den Kernel von der Diskette laden. Dies kann einige Sekunden dauern. Solange die Anzeige am Diskettenlaufwerk noch leuchtet, wissen Sie, daß alles in Ordnung ist.
2. Während der Kernel bootet, muß geprüft werden, ob SCSI-Geräte vorhanden sind. Wenn Sie keine SCSI-Geräte angeschlossen haben, wird das System bis zu 15 Sekunden lang »hängen«, während der SCSI-Test stattfindet. Das passiert in der Regel, nachdem die Zeile


lp_init: lp1 exists (0), using polling driver



auf dem Bildschirm erscheint.
3. Nachdem der Kernel gebootet hat, wird die Kontrolle an die Startdateien auf der Diskette übergeben. Zum Schluß erhalten Sie den Login-Prompt oder landen direkt in einem Installationsprogramm. Wenn Sie einen Prompt wie


Linux login:



sehen, können Sie sich (meist als root oder install) einloggen - das hängt von Ihrer Distribution ab. Nachdem Sie den Benutzernamen eingegeben haben, kann es 20 Sekunden oder länger dauern, bis das Installationsprogramm oder die Shell von der Diskette geladen ist. Auch hier sollte die LED am Floppylaufwerk wieder leuchten. Gehen Sie nicht davon aus, daß das System hängt.
Jeder der hier erwähnten Punkte kann eine Verzögerung verursachen, so daß Sie vielleicht denken, daß sich das System »aufgehängt« hat. Natürlich ist es auch möglich, daß das System sich während des Bootens tatsächlich »aufhängt«; das kann aus mehreren Gründen geschehen. Zunächst einmal haben Sie möglicherweise nicht genug freies RAM, um vom Installationsmedium zu booten. (Lesen Sie im folgenden Abschnitt nach, wie Sie die RAM-Disk ausschalten, um mehr freien Speicher zu gewinnen.)

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Kapitel 1


Inkompatibilitäten zwischen Teilen der Hardware verursachen viele »Hänger«. Im Abschnitt »Hardwareanforderungen« in Kapitel 1, Einführung in Linux, finden Sie einen Überblick über die von Linux unterstützte Hardware. Selbst wenn Ihre Hardware unterstützt wird, kann es passieren, daß Sie Probleme mit inkompatiblen Hardwarekonfigurationen bekommen, die das System zum Stillstand bringen. Lesen Sie im Abschnitt »Hardwareprobleme« weiter unten eine nähere Erläuterung zu Inkompatibilitäten zwischen Hardwarekomponenten.

System meldet Out-of-memory-Error beim Booten oder Installieren

Bei diesem Punkt geht es um die Menge an RAM, die Sie zur Verfügung haben. Auf Rechnern mit 4 MB an RAM oder weniger könnten Sie beim Booten des Installationsmediums oder beim Installieren der Software Probleme bekommen. Das liegt daran, daß viele Distributionen eine »RAM-Disk« benutzen - das ist ein Dateisystem, das direkt im RAM angelegt und während der Arbeit mit dem Installationsmedium genutzt wird. Beispielsweise kann das komplette Abbild der Boot-Diskette in die RAM-Disk geladen werden, was eventuell mehr als ein MB an RAM belegt.
Die Lösung dieses Problems besteht darin, die RAM-Disk zum Booten des Installationsmediums auszuschalten. Jede Distribution geht dabei anders vor. Die SLS-Distribution zum Beispiel erwartet die Eingabe floppy am LILO-Prompt, wenn die Diskette a1 gebootet werden soll. Lesen Sie die Details in Ihrer Dokumentation nach.
Vielleicht bekommen Sie beim Booten oder Installieren auch gar keine »Out of memory«-Meldung zu sehen, sondern das System bleibt einfach stehen oder bootet nicht. Falls Ihr Rechner sich aufhängt und keine der bereits erwähnten Ursachen in Frage kommt, sollten Sie die RAM-Disk ausschalten.
Denken Sie daran, daß Linux für sich selbst mindestens 4 MB RAM beansprucht; fast alle aktuellen Distributionen brauchen 8 MB oder mehr.

Das System meldet beim Booten »Permission denied« oder »File not found«

Dies ist ein Hinweis darauf, daß das Boot-Medium für den Installationsvorgang defekt ist. Wenn Sie versuchen, vom Installationsmedium zu booten (und wenn Sie sicher sind, alles richtig zu machen), sollten Sie keine solchen Fehlermeldungen erhalten. Nehmen Sie mit dem Händler Ihrer Linux-Software Kontakt auf, und schildern Sie das Problem. Lassen Sie sich gegebenenfalls ein neues Exemplar des Boot-Mediums geben. Wenn Sie die Boot-Diskette selbst heruntergeladen haben, sollten Sie eine neue Boot-Diskette erstellen und testen, ob damit Ihr Problem gelöst ist.

Das System meldet beim Booten »VFS: Unable to mount root«

Diese Fehlermeldung besagt, daß das Root-Dateisystem (auf dem Boot-Medium selbst) nicht gefunden wurde. Dies weist darauf hin, daß entweder das Boot-Medium defekt ist oder Sie das System nicht korrekt booten.
Viele Distributionen auf CD-ROM erwarten zum Beispiel, daß sich während des Bootens eine CD-ROM im Laufwerk befindet. Stellen Sie auch sicher, daß das Laufwerk eingeschaltet ist, und achten Sie darauf, ob es anläuft. Es kann auch vorkommen, daß Ihr System das CD-ROM-Laufwerk während des Boot-Vorgangs nicht findet; mehr dazu finden Sie im Abschnitt »Hardwareprobleme«.
Wenn Sie sicher sind, daß Sie das System korrekt booten, kann es sein, daß das Boot-Medium tatsächlich defekt ist. Das ist allerdings sehr selten, und Sie sollten zuerst andere Ursachen ausschließen, bevor Sie versuchen, von einer anderen Diskette oder einem anderen Magnetband zu booten.

Hardwareprobleme

Die am häufigsten auftretenden Probleme bei der Installation oder beim Betrieb von Linux entstehen aus Hardwarekomponenten, die miteinander nicht kompatibel sind. Selbst wenn alle Komponenten von Linux unterstützt werden, kann eine Fehlkonfiguration oder ein Hardwarekonflikt manchmal seltsame Folgen haben - vielleicht werden Ihre Geräte beim Booten nicht gefunden, oder das System hängt.

Es ist wichtig, daß Sie solche Hardwareprobleme eingrenzen, wenn Sie darin die Ursache von Schwierigkeiten vermuten. In den folgenden Abschnitten werden wir einige häufig auftretende Probleme und ihre Behebung beschreiben.
Hardwareprobleme eingrenzen

Wenn Sie mit einem Problem zu tun haben, das Sie auf die Hardware zurückführen, sollten Sie als erstes versuchen, das Problem einzugrenzen. Das bedeutet, daß Sie alle in Frage kommenden Variablen ausschließen und (meistens) das System Schritt für Schritt zerlegen, bis Sie die problematische Hardwarekomponente ideiziert haben.

Das ist nicht so schlimm, wie es vielleicht klingt. Sie müssen (nach dem Ausschalten des Rechners) sämtliche nicht unbedingt benötigte Hardware aus Ihrem System entfernen und dann entscheiden, welche Komponente die Probleme verursacht - eventuell können Sie dazu alle Geräte, eines nach dem anderen, wieder in das System einbinden. Sie sollten also alles außer den Controllern für Laufwerke und Grafik sowie dem Keyboard entfernen. Selbst so unschuldig aussehende Teile wie ein Maus-Controller können Ihren Seelenfrieden in ungeahnter Weise beeinträchtigen, solange Sie sich nicht dazu durchringen, ihn als nicht unbedingt notwendig zu betrachten.

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Kapitel 1


Lassen Sie uns zum Beispiel annehmen, daß sich das System während des Bootens beim Testen des Ethernet-Adapters aufhängt. Sie könnten daraus folgern, daß die Ethernet-Karte in Ihrem Rechner das Problem verursacht. Der schnelle und einfache Weg, diese Annahme zu überprüfen, besteht darin, die Ethernet-Karte zu entfernen und das System erneut zu booten. Falls dann alles klappt, wissen Sie, daß entweder dieser Ethernet-Adapter von Linux nicht unterstützt wird (lesen Sie den Abschnitt »Hardwareanforderungen« in Kapitel 1 mit einer Liste der kompatiblen Adapter) oder daß es einen Adressen- oder IRQ-Konflikt mit der Karte gibt. Außerdem gibt es einige technisch minderwertige Netzwerkkarten (meistens NE2000-Clones), die das ganze System aufhängen können, wenn versucht wird, diese automatisch zu erkennen. Wenn das bei Ihnen der Fall ist, dann fahren Sie am besten, wenn Sie die Netzwerkkarte während der Installation aus dem System entfernen und später wieder einsetzen, oder aber Sie übergeben beim Booten die passenden Kernel-Parameter, so daß das automatische Erkennen der Netzwerkkarte vermieden wird. Am besten ist es aber, Sie schmeißen diese Netzwerkkarte weg und kaufen eine andere von einem Hersteller, der seine Hardware sorgfältiger entwirft.

»Adreß- oder IRQ-Konflikt?« Was soll das bedeuten? Alle Geräte in Ihrem Rechner benutzen einen IRQ (Interrupt Request), um dem System mitzuteilen, daß auf ihre Anforderung hin etwas geschehen soll. Sie können sich einen IRQ als eine Schnur vorstellen, an der das Gerät zieht, wenn das System eine offene Anforderung bedienen muß. Wenn mehr als ein Gerät an derselben Schnur zieht, weiß der Kernel nicht, welche Anforderung er bedienen soll. Die Folge ist sofortiges Chaos.

Sie sollten deshalb sicherstellen, daß alle installierten Geräte ihren eigenen IRQ zugewiesen bekommen. Meist kann der IRQ mit einigen Jumpern (Steckbrücken) auf der Karte eingestellt werden; lesen Sie die Dokumentation zum betreffenden Gerät. Einige Geräte brauchen überhaupt keinen IRQ, aber wir schlagen vor, daß Sie trotzdem einen einstellen, falls das möglich ist (die SCSI-Controller ST01 und ST02 sind gute Beispiele hierfür).

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Kapitel 7


In einigen Fällen ist der Kernel, der auf Ihrem Installationsmedium enthalten ist, so konfiguriert, daß er für bestimmte Geräte bestimmte IRQs benutzt. So ist es zum Beispiel im Kernel einiger Distributionen voreingestellt, daß der IRQ 5 für den SCSI-Controller TMC-950, den CD-ROM-Controller von Mitsumi und den Busmaus-Treiber benutzt wird. Wenn Sie zwei oder mehr dieser Geräte benutzen wollen, werden Sie zuerst Linux installieren müssen, solange nur eines dieser Geräte aktiviert ist. Anschließend müssen Sie den Kernel neu kompilieren, um für eines der Geräte einen anderen IRQ einzustellen. (Im Abschnitt »Einen neuen Kernel erstellen« in Kapitel 7, Software und den Kernel aktualisieren, erfahren Sie mehr über das Kompilieren des Kernels.)

Andere Stellen, an denen Hardwarekonflikte entstehen können, sind die »Direct Memory Access«-(DMA-)Kanäle, I/O-Adressen und gemeinsam genutzter Speicher (Shared Memory). Diese Begriffe beschreiben Mechanismen, mit denen das System auf die Hardware zugreift. Einige Ethernet-Karten zum Beispiel kommunizieren sowohl mittels Shared-Memory als auch über einen IRQ mit dem System. Falls die Adresse oder der IRQ mit einer anderen Hardwarekomponente in Konflikt geraten, könnte sich das System merkwürdig verhalten. In der Regel lassen sich die DMA-Kanäle und I/O- sowie Shared-Memory-Adressen mit Hilfe von Jumpern einstellen. (Unglücklicherweise gibt es auch Geräte, die das nicht erlauben.)

Die Dokumentation zu Ihren Hardwarekomponenten sollte beschreiben, welche IRQs, DMA-Kanäle, I/O- oder Shared-Memory-Adressen die Geräte benutzen und wie sie konfiguriert werden. Auch hier ist die einfachste Methode, Konflikte zu vermeiden, das vorläufige Entfernen der kritischen Komponenten, bis Sie Zeit finden, die Ursache des Problems aufzuspüren.

Tabelle 3-2 zeigt eine Liste der IRQs und DMA-Kanäle, die von einigen »Standard«-Geräten benutzt werden, die auf den meisten Rechnern zu finden sind. Fast alle Systeme verfügen über eine oder mehrere dieser Komponenten, Sie sollten deshalb den IRQ oder DMA-Kanal für weitere Geräte nicht auf diese Werte einstellen.

Gerät I/O-Adresse IRQ DMA
ttyS0 (COM1) 3f8 4 n/a
ttyS1 (COM2) 2f8 3 n/a
ttyS2 (COM3) 3e8 4 n/a
ttyS3 (COM4) 2e8 3 n/a
lp0 (LPT1) 378 - 37f 7 n/a
lp1 (LPT2) 278 - 27f 5 n/a
fd0, fd1 (Diskettenlaufwerke 1 und 2) 3f0 - 3f7 6 2
fd2, fd3 (Diskettenlaufwerke 3 und 4) 370 - 377 10 3
Probleme beim Erkennen von Festplatten und Controllern

Wenn Linux bootet, sollten Sie eine Reihe von Meldungen wie diese sehen:


Console: colour EGA+ 80x25, 8 virtual consoles
Serial driver version 3.96 with no serial options enabled
tty00 at 0x03f8 (irq = 4) is a 16450
tty03 at 0x02e8 (irq = 3) is a 16550A
lp_init: lp1 exists (0), using polling driver
...





Zu diesem Zeitpunkt stellt der Kernel fest, welche Hardwarekomponenten in Ihrem System vorhanden sind. Dabei sollten Sie auch die folgende Zeile sehen:


Partition check:





gefolgt von einer Liste der erkannten Partitionen, zum Beispiel:


Partition check:
hda: hda1 hda2
hdb: hdb1 hdb2 hdb3





Falls Ihre Festplatten oder Partitionen aus irgendeinem Grund nicht erkannt werden, haben Sie keine Möglichkeit, darauf zuzugreifen.

Mehrere Ursachen kommen hierfür in Frage:

Festplatte oder Controller wird nicht unterstützt

Falls Sie einen Festplatten-Controller benutzen (IDE, SCSI oder sonstige), der von Linux nicht unterstützt wird, kann der Kernel Ihre Partitionen beim Booten nicht erkennen.

Festplatte oder Controller nicht richtig konfiguriert

Auch wenn Ihr Controller von Linux unterstützt wird, kann es sein, daß er nicht korrekt konfiguriert ist. (Dieses Problem zeigt sich insbesondere bei SCSI-Controllern; die meisten Nicht-SCSI-Controller sollten ohne weitere Konfiguration funktionieren.)
Lesen Sie in der Dokumentation zu Ihrer Festplatte und/oder Ihrem Controller nach, wie solche Probleme zu lösen sind. Bei vielen Festplatten werden Sie einen Jumper setzen müssen, wenn die Platte als »Slave« angesprochen werden soll (zum Beispiel als zweite Festplatte). Der Härtetest für solche Fälle ist immer das Booten von DOS oder einem anderen Betriebssystem, von dem Sie wissen, daß es mit Ihrer Festplatte und Ihrem Controller zusammenarbeitet. Wenn Sie von einem anderen Betriebssystem aus Zugriff auf Platte und Controller haben, dann liegt das Problem nicht in der Konfiguration der Hardware.
Lesen Sie den Abschnitt »Hardwareprobleme eingrenzen« weiter oben mit Informationen zur Lösung von Konflikten zwischen Geräten sowie den Abschnitt »Probleme mit SCSI-Controllern und -Geräten« weiter unten zur Konfiguration von SCSI-Geräten.

Controller richtig konfiguriert, aber nicht gefunden

Einige SCSI-Controller ohne eigenes BIOS erwarten, daß der Benutzer beim Booten Informationen über den Controller von Hand eingibt. Im Abschnitt »Probleme mit SCSI-Controllern und -Geräten« weiter unten beschreiben wir, wie Sie für solche Controller die Erkennung erzwingen können.

Festplattengeometrie nicht erkannt

Manche Systeme, wie zum Beispiel die PS/ValuePoint-Rechner von IBM, speichern die Angaben zur Festplattengeometrie nicht im CMOS-Speicher, wo Linux sie erwartet. Bestimmte SCSI-Controller brauchen manchmal ausdrückliche Angaben dazu, wo die Informationen zur Festplattengeometrie stehen, damit Linux die Aufteilung Ihrer Festplatte erkennen kann.
Die meisten Distributionen bieten beim Booten die Möglichkeit, Angaben zur Festplattengeometrie zu machen. Im allgemeinen können Sie während des Bootens vom Installationsmedium am LILO-Prompt die Werte in dieser Form eingeben:


boot: linux hd=zylinder,köpfe,sektoren





wobei zylinder, köpfe und sektoren die Anzahl der Zylinder, Köpfe und Sektoren Ihrer Festplatte angibt.

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Kapitel 5


Nachdem Sie die Linux-Software installiert haben, können Sie LILO installieren, so daß sich das System anschließend von der Festplatte booten läßt. Dabei können Sie die Festplattengeometrie innerhalb der LILO-Installation angeben, so daß Sie danach diese Angaben nicht mehr bei jedem Booten machen müssen. Lesen Sie den Abschnitt »LILO benutzen« in Kapitel 5 zu weiteren Details zu LILO.
Probleme mit SCSI-Controllern und -Geräten

Wir besprechen hier einige der häufigsten Probleme mit SCSI-Controllern und -Geräten wie CD-ROM-Laufwerken, Festplatten und Bandlaufwerken. Falls Linux Ihre Laufwerke oder Controller nicht erkennt, sollten Sie weiterlesen. Lassen Sie uns aber hier noch einmal betonen, daß die meisten Distributionen einen modularisierten Kernel verwenden und es deswegen eventuell notwendig ist, am Anfang des Installationsvorgangs ein Modul zu laden, das Ihre Hardware unterstützt. Möglicherweise macht Ihre Distribution das auch automatisch.

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[78] SCSI HOWTO


Das SCSI-HOWTO von Linux enthält viele weitere Tips zu SCSI-Geräten. Es kann zuweilen besonders schwierig sein, SCSI zu konfigurieren.

Billige Kabel zu verwenden kann ein Sparen am falschen Ende sein, insbesondere, wenn Sie Wide-SCSI verwenden. Billige Kabel sind eine der Hauptquellen für alle möglichen Probleme und können die Ursache für viele verschiedene Fehlersituationen sein - und eine Menge Kopfschmerzen. Wenn Sie SCSI verwenden, dann benutzen Sie auch anständige Kabel!

Die folgende Liste nennt häufig auftretende Probleme und mögliche Lösungen:

Ein SCSI-Gerät wird unter allen IDs gefunden

Das passiert, wenn dem Gerät vom System dieselbe Adresse wie dem Controller zugewiesen wird. Ändern Sie die Jumper-Einstellungen so ab, daß Gerät und Controller verschiedene Adressen benutzen.

Linux meldet Fehler, obwohl die Geräte bekanntermaßen fehlerfrei sind

Dies kann durch fehlerhafte Kabel oder falsche Terminierung hervorgerufen werden. Falls Ihr SCSI-Bus nicht an beiden Enden korrekt terminiert ist, bekommen Sie beim Zugriff auf SCSI-Geräte eventuell Fehlermeldungen. Überprüfen Sie im Zweifelsfall immer die Kabel. Außer abgerutschten Kabeln sind auch Kabel schlechter Qualität eine häufige Ursache für diesen Fehler.

SCSI-Geräte melden Timeout-Fehler

Dies wird in der Regel durch Konflikte zwischen IRQs, DMA- oder Geräteadressen verursacht. Stellen Sie auch sicher, daß auf dem Controller die richtigen Interrupts eingestellt sind.

SCSI-Controller mit eigenem BIOS werden nicht gefunden

Die Erkennung von Controllern mit eigenem BIOS wird nicht gelingen, wenn das BIOS ausgeschaltet ist oder der Kernel die »Signatur« Ihres Controllers nicht erkennt. Im SCSI-HOWTO von Linux finden Sie mehr zu diesem Thema.

Controller mit Memory-Mapped I/O funktionieren nicht

Das passiert, wenn die in den Speicher eingeblendeten I/O-Ports fälschlich »gecachet« werden. Markieren Sie den Adreßbereich des Controllers in den erweiterten CMOS-Einstellungen als »non-cacheable«, oder schalten Sie den Cache insgesamt aus.

Beim Partitionieren erhalten Sie die Warnung: »cylinders > 1024«, oder Sie können nicht von einer Partition booten, die Zylinder oberhalb von 1023 benutzt

Das BIOS kann nur bis zu 1024 Zylinder verwalten, und Partitionen, die teilweise oberhalb dieser Grenze liegen, kann das BIOS nicht erreichen. Für Linux ist das nur beim Booten von Bedeutung, nach dem Booten sollten Sie auf einer solchen Partition arbeiten können. Sie haben die Möglichkeit, Linux von einer Boot-Diskette zu starten oder von einer Partition mit Zylindern unterhalb von 1024 zu booten. Lesen Sie den Abschnitt »Eine Boot-Diskette erzeugen oder LILO installieren« weiter vorn in diesem Kapitel für weitere Informationen.

CD-ROM-Laufwerke oder andere Laufwerke für austauschbare Medien werden beim Booten nicht erkannt

Versuchen Sie, mit einer CD-ROM (oder einem anderen Medium) im Laufwerk zu booten. Manche Laufwerke brauchen ein eingelegtes Medium.

Falls Ihr SCSI-Controller nicht erkannt wird, müssen Sie eventuell beim Booten die Erkennung erzwingen. Dies ist besonders wichtig für SCSI-Controller ohne BIOS. Die meisten Distributionen ermöglichen beim Booten vom Installationsmedium die manuelle Eingabe von IRQ und Speicheradresse des Controllers. Wenn Sie zum Beispiel einen TMC-8xx-Controller benutzen, können Sie versuchen, am LILO-Prompt folgendes einzugeben:


boot: linux tmx8xx=Interrupt,Memory-Adresse





Dabei ist Interrupt der IRQ des Controllers und Memory-Adresse die Adresse des gemeinsam benutzten Speicherbereichs. Es hängt von Ihrer Linux-Distribution ab, ob dieser Schritt möglich ist oder nicht. Lesen Sie in Ihrer Dokumentation nach.
Probleme beim Installieren der Software

Eigentlich sollte die Installation der Linux-Software problemlos vonstatten gehen - wenn Sie Glück haben. Mögliche Probleme ergeben sich aus defekten Installationsmedien oder zu wenig Speicherplatz in Ihrem Linux-Dateisystem. Es folgt eine Liste der häufigsten Probleme dieser Art.

Das System meldet »Read error, file not found« oder andere Fehler, während Sie die Software installieren möchten

Dies ist ein Hinweis auf ein defektes Installationsmedium. Falls Sie von Disketten installieren, denken Sie daran, daß Disketten ziemlich anfällig sind. Benutzen Sie nur fabrikneue und neu formatierte Disketten. Viele Linux-Distributionen erlauben die Installation der Software von einer bestehenden Windows-Partition aus. Dies könnte schneller und zuverlässiger sein als eine Installation von Disketten.
Wenn Sie von einer CD-ROM aus installieren, sollten Sie darauf achten, daß diese weder Kratzer noch Staub oder sonstige Beschädigungen aufweist.
Die Ursache des Problems kann auch ein falsches Format des Mediums sein. Die meisten Linux-Distributionen verlangen zum Beispiel Disketten, die unter DOS mit 1,44 MB formatiert wurden. (Die Boot-Diskette bildet eine Ausnahme, sie ist in den meisten Fällen nicht im DOS-Format.) Wenn Sie gar nicht weiterkommen, sollten Sie sich einen neuen Satz Disketten besorgen bzw. erstellen (mit anderen Disketten), falls Sie die Software selbst heruntergeladen haben.

Das System meldet Fehler wie »tar: read error« oder »gzip: not in gzip format«

Dieses Problem entsteht in der Regel durch unbrauchbare Dateien auf dem Installationsmedium. Mit anderen Worten: Auch wenn die Diskette selbst keinen Defekt aufweist, können die Daten auf ihr in irgendeiner Form zerstört sein. Vielleicht haben Sie beim Übertragen der Software mit FTP den Text- und nicht den Binärmodus eingestellt, dann kann die Installationssoftware diese Dateien nicht lesen. Zum Übertragen im Binärmodus geben Sie einfach den Befehl binary ein, bevor Sie eine Datei herunterladen.

Das System meldet Fehler wie »device full« während der Installation

Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, daß Ihnen während der Installation der Speicherplatz ausgegangen ist. Nicht alle Linux-Distributionen sind in der Lage, bei einem neuen Installationsversuch an dieser Stelle fortzufahren. Sie können nicht erwarten, daß das System nach einer Unterbrechung bei der Installation korrekt funktioniert.
Meist besteht die Lösung des Problems darin, daß die Dateisysteme (mit dem Befehl mke2fs) neu angelegt werden. Dabei wird die teilweise installierte Software gelöscht. Anschließend können Sie erneut versuchen, die Software zu installieren, und bei dieser Gelegenheit weniger Programme einbinden. In anderen Fällen müssen Sie eventuell ganz von vorne anfangen und die Größen der Partitionen und Dateisysteme neu festlegen.

Das System meldet Fehler wie »read_intr: 0x10« während des Zugriffs auf die Festplatte

Dies deutet in der Regel auf fehlerhafte Blöcke auf Ihrer Festplatte hin. Falls Sie diese Meldung allerdings während der Ausführung von mkswap oder mke2fs erhalten, kann es sein, daß Ihr System Probleme mit dem Festplattenzugriff hat. Das kann an der Hardware liegen (siehe den Abschnitt »Hardwareprobleme« weiter vorn in diesem Kapitel), oder es liegt an einer ungenügend definierten Plattengeometrie. Wenn Sie die Option


hd=Zylinder,Köpfe,Sektoren





beim Booten benutzt haben, um die Geometrie der Platte ermitteln zu lassen, und Sie haben hier falsche Werte angegeben, dann könnte diese Meldung erscheinen. Auch falsche Angaben zur Plattengeometrie im CMOS-Speicher können diese Meldung auslösen.

Das System meldet Fehler wie »file not found« oder »permission denied«

Dieses Problem kann entstehen, wenn nicht alle notwendigen Dateien auf dem Installationsmedium vorhanden sind (siehe auch den nächsten Abschnitt) oder wenn die Installationssoftware Probleme mit den Zugriffsrechten hat. Es ist zum Beispiel bekannt, daß einige Distributionen Fehler in der Installationssoftware selbst hatten. Solche Fehler treten nur selten auf und werden meist sehr schnell behoben. Falls Sie den Verdacht haben, daß Ihre Distribution Fehler enthält, und wenn Sie sicher sind, daß Sie selbst keinen Fehler gemacht haben, sollten Sie mit dem Hersteller Ihrer Distribution Kontakt aufnehmen und diesen Fehler melden.

Falls beim Installieren von Linux andere merkwürdige Fehler auftreten (insbesondere, wenn Sie die Software per Modem auf Ihren Rechner heruntergeladen haben), sollten Sie sich vergewissern, daß Sie tatsächlich alle benötigten Dateien übertragen haben.

Manche Leute benutzen zum Beispiel den Befehl


mget *.*





wenn sie die Linux-Software per FTP herunterladen. Damit übertragen sie aber nur solche Dateien, die einen ».« (Punkt) in ihrem Namen enthalten. Alle eventuell vorhandenen Dateien ohne ».« werden nicht übertragen. Der korrekte Befehl in diesem Fall lautet also:


mget *





Der beste Rat für den Fall, daß etwas nicht klappt, lautet: Vollziehen Sie alle Schritte noch einmal nach. Sie glauben wahrscheinlich, daß Sie alles korrekt erledigt haben, und haben doch ein kleines, aber wichtiges Detail übersehen. In vielen Fällen werden Sie das Problem lösen, indem Sie die Software einfach noch einmal auf Ihren Rechner herunterladen oder sie neu installieren. Rennen Sie nicht länger als unbedingt notwendig mit dem Kopf gegen die Wand!

Falls Linux während der Installation unerwarteterweise hängenbleibt, kann es sich auch um ein Hardwareproblem handeln. Lesen Sie den Abschnitt »Hardwareprobleme« zu diesem Thema.
Probleme nach der Installation von Linux

Sie haben also den Nachmittag damit verbracht, Linux zu installieren. Um Platz zu schaffen, haben Sie Ihre Windows- und OS/2-Partitionen gelöscht, und unter Tränen haben Sie SimCity 2000 und Railroad Tycoon II von der Festplatte entfernt. Dann booten Sie Ihr System, aber nichts passiert. Oder, schlimmer noch, es passiert etwas, aber nicht das, was passieren sollte. Was nun?

Im Abschnitt »Probleme beim Booten des Installationsmediums« weiter vorn in diesem Kapitel haben wir einige der häufigsten Probleme beim Booten vom Linux-Installationsmedium besprochen; viele dieser Probleme können auch an dieser Stelle auftreten. Außerdem könnten Sie ein Opfer folgender unglücklicher Vorfälle geworden sein:
Probleme beim Booten von Diskette

Wenn Sie Linux von einer Diskette booten wollen, kann es notwendig sein, daß Sie beim Booten angeben, wo sich die Root-Partition von Linux befindet. Dies gilt insbesondere, wenn Sie von einer Original-Installationsdiskette booten und nicht von einer Diskette, die während der Installation erstellt wurde.

Drücken Sie während des Bootens von Diskette die SHIFT-, ALT- oder STRG-Taste. Damit erhalten Sie wahrscheinlich ein Boot-Menü. Drücken Sie anschließend Tab, und Sie sehen eine Liste der verfügbaren Optionen. Bei vielen Distributionen können Sie in diesem Boot-Menü zum Beispiel


boot: linux root=Partition





eingeben, um von Diskette zu booten, wobei Partition der Name der Root-Partition von Linux ist, etwa /dev/hda2. SuSE Linux hat ziemlich am Anfang des Installationsprogramms einen Menüpunkt, mit dem Sie Ihr frisch installiertes Linux-System von der Installations-Boot-Diskette booten können. Lesen Sie Details hierzu in den Unterlagen zu Ihrer Distribution nach.
Probleme beim Booten von Festplatte

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Kapitel 5


Wenn Sie sich entschieden haben, LILO zu installieren, statt eine Boot-Diskette anzulegen, sollten Sie Linux von der Festplatte booten können. Die automatische Installation von LILO ist allerdings nicht in allen Distributionen perfekt. Es kann vorkommen, daß LILO von falschen Annahmen über Ihr Festplattenlayout ausgeht, und das kann zur Folge haben, daß Sie LILO noch einmal installieren müssen, um Fehler zu beheben. Die Installation von LILO wird im Abschnitt »LILO benutzen« in Kapitel 5 besprochen.

Einige typische Probleme:

Das System meldet »Drive not bootable - Please insert system disk«

Sie werden diese Meldung erhalten, wenn der Master-Boot-Record der Festplatte in irgendeiner Weise beschädigt ist. In den meisten Fällen ist das nicht weiter schlimm, und der restliche Inhalt Ihrer Festplatte ist immer noch in Ordnung. Es gibt mehrere Lösungen zu diesem Problem:

* Eventuell haben Sie bei der Benutzung von fdisk die als »aktiv« markierte Partition gelöscht. DOS und andere Betriebssysteme versuchen immer, von der »aktiven« Partition zu booten (Linux selbst kümmert sich nicht darum, ob eine Partition »aktiv« ist oder nicht, die von einigen Distributionen wie Debian installierten Master-Boot-Records aber schon). Versuchen Sie, DOS von einer Diskette zu booten und dann mittels FDISK die DOS-Partition als aktiv zu markieren; damit sollte das Problem behoben sein.

Ein anderer Befehl, den Sie probieren können (bei MS-DOS 5.0 oder höher), ist:


FDISK /MBR



Dieser Befehl versucht, den Master-Boot-Record der Festplatte so anzulegen, daß DOS gebootet werden kann, und überschreibt dabei LILO. Falls DOS auf Ihrer Festplatte nicht mehr vorhanden ist, müssen Sie Linux von einer Diskette starten und LILO anschließend installieren.

* Wenn Sie eine DOS-Partition mit der Linux-Version von fdisk erstellt haben (oder umgekehrt), kann es sein, daß Sie diese Fehlermeldung erhalten. Sie sollten DOS-Partitionen nur mit der DOS-Version von FDISK anlegen (dasselbe gilt auch für andere Betriebssysteme). Die beste Lösung in diesem Fall ist es, von vorne anzufangen und die Festplatte korrekt zu partitionieren, oder aber Sie löschen die fragliche Partition und legen sie mit der richtigen Version von fdisk neu an.
* Es kann sein, daß die Installation mit Hilfe von LILO nicht geklappt hat. In diesem Fall sollten Sie entweder von Ihrer Linux-Boot-Diskette booten (falls vorhanden) oder das originale Installationsmedium benutzen. Auf jeden Fall sollten Sie dabei eine Möglichkeit erhalten, die Linux-Root-Partition, von der gebootet werden soll, von Hand einzugeben. Halten Sie beim Booten die SHIFT-, ALT- oder STRG-Taste gedrückt, und drücken Sie im Boot-Menü TAB, um eine Liste der Optionen zu erhalten.

Beim Booten von der Festplatte startet DOS (oder ein anderes Betriebssystem) statt Linux

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Kapitel 5


Stellen Sie zunächst sicher, daß Sie bei der Installation der Software tatsächlich auch LILO installiert haben. Falls das nicht geschehen ist, wird das System immer noch DOS (oder ein anderes Betriebssystem) starten, wenn Sie von der Festplatte booten. Um Linux von der Festplatte zu starten, müssen Sie LILO installiert haben (siehe auch den Abschnitt »LILO benutzen« in Kapitel 5).

Wenn Sie allerdings LILO tatsächlich installiert haben, und es wird trotzdem ein anderes Betriebssystem als Linux gebootet, dann haben Sie LILO so konfiguriert, daß dieses andere Betriebssystem die Voreinstellung ist. Halten Sie während des Bootens die SHIFT-, ALT- oder STRG-Taste gedrückt, und drücken Sie am Boot-Prompt auf TAB. Damit sollten Sie eine Liste der Betriebssysteme erhalten, die gebootet werden können. Wählen Sie die entsprechende Option (in der Regel einfach linux), um Linux zu starten.
Falls Sie Linux als das Betriebssystem angeben wollen, das standardmäßig gebootet wird, müssen Sie LILO neu installieren.
Es ist auch möglich, daß Sie zwar versucht haben, LILO zu installieren, daß das aber aus irgendeinem Grunde nicht geklappt hat. Lesen Sie den vorhergehenden Abschnitt über die Installation.

Probleme beim Einloggen

Nachdem Sie Linux gebootet haben, sollten Sie etwa folgenden Login-Prompt sehen:


Linux login:





An dieser Stelle erfahren Sie entweder aus den Unterlagen zu Ihrer Distribution oder vom System selbst, was Sie tun müssen. Bei vielen Distributionen loggen Sie sich einfach als root ein - ohne Paßwort. Andere mögliche Benutzernamen sind guest und test.

Die meisten Linux-Distributionen fragen Sie nach einem initialen Paßwort für root. Hoffentlich erinnern Sie sich daran, was Sie während der Installation eingegeben haben, jetzt brauchen Sie es. Wenn Sie Ihre Distribution während der Installation nicht nach einem root-Paßwort gefragt hat, dann können Sie es mit einem leeren Paßwort probieren.

Die meisten gerade installierten Linux-Systeme erfordern kein Paßwort für das erste Einloggen. Falls Sie doch aufgefordert werden, ein Paßwort einzugeben, kann das ein Problem werden. Probieren Sie zunächst den Benutzernamen als Paßwort, das heißt, wenn Sie als root eingeloggt haben, benutzen Sie auch »root« als Paßwort.

Wenn Sie sich absolut nicht einloggen können, lesen Sie noch einmal in der Dokumentation nach; vielleicht sind Benutzername und Paßwort dort irgendwo vergraben. Es kann auch sein, daß Name und Paßwort während der Installation bekanntgegeben wurden oder mit der Login-Aufforderung angezeigt werden.

Eine mögliche Ursache für dieses Paßwortproblem ist eine fehlerhafte Installation der Login- und Startdateien von Linux. Falls dies der Fall ist, werden Sie die Linux-Software (oder Teile davon) neu installieren müssen, oder Sie booten von Ihrem Installationsmedium und versuchen, das Problem von Hand zu beheben.
Probleme bei der Benutzung des Systems

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Kapitel 4


Nachdem Sie eingeloggt sind, sollten Sie einen Shell-Prompt (etwa # oder $) sehen. Anschließend können Sie endlich Ihr System erkunden. Die nächste Aufgabe besteht darin, die Arbeitsschritte aus Kapitel 4, Grundlegende Unix-Befehle und -Konzepte, durchzuführen. Allerdings gibt es noch ein paar Startprobleme, die gelegentlich auftauchen.

Das häufigste Konfigurationsproblem am Anfang sind Dateien oder Verzeichnisse mit falsch gesetzten Zugriffsrechten. Das kann nach dem Einloggen die Fehlermeldung


Shell-init: permission denied





auslösen (eigentlich können Sie immer, wenn die Meldung permission denied erscheint, ziemlich sicher sein, daß ein Problem mit den Zugriffsrechten besteht).

In vielen Fällen bedarf es nur einer Änderung mittels chmod, um die Zugriffsrechte auf die entsprechenden Dateien oder Verzeichnisse anzupassen. So benutzten einige Distributionen von Linux zum Beispiel eine Zeitlang den (falschen) Dateimodus 0644 für das Root-Verzeichnis (/). Die Abhilfe bestand darin, als root den Befehl


# chmod 755 /





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Kapitel 4


einzugeben. (Dateizugriffsrechte werden im Abschnitt »Eigner und Gruppen« in Kapitel 4 besprochen.) Allerdings mußte man, um diesen Befehl ausführen zu können, zunächst vom Installationsmedium booten und das Linux-Root-Dateisystem von Hand aufsetzen - für die meisten Anfänger eine schwierige Aufgabe.

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Kapitel 1
Kapitel 5


Wenn Sie anfangen, mit dem System zu arbeiten, werden Sie auf Fälle stoßen, in denen Zugriffsrechte auf Dateien und Verzeichnisse nicht korrekt gesetzt sind oder in denen die Software nicht wie vorgesehen funktioniert. Willkommen bei Linux! Obwohl die meisten Distributionen ziemlich problemlos zu handhaben sind, können Sie nicht davon ausgehen, daß Sie eine perfekte Distribution vorfinden. Wir wollen an dieser Stelle nicht alle erdenklichen Schwierigkeiten besprechen. Statt dessen werden wir Ihnen im gesamten Buch helfen, viele solcher Konfigurationsprobleme zu lösen, indem wir Ihnen zeigen, wie Sie diese Probleme aufspüren und selbst beheben können. In Kapitel 1 haben wir diese Philosophie hinter Linux im Detail besprochen, und in Kapitel 5 geben wir Hinweise zur Behebung einiger typischer Konfigurationsprobleme.

Nach der Installation

Nach der Installation

Nachdem die Installation der Linux-Software abgeschlossen ist, sollten Sie in der Lage sein, das System neu zu booten, als root einzuloggen und mit der Erkundung Ihres Systems zu beginnen. (Jede Distribution geht hier anders vor - lesen Sie die Hinweise zu Ihrer Distribution.)

Bevor Sie sich allerdings auf unbekanntes Terrain vorwagen, gibt es noch ein paar Dinge, die sich am besten zu diesem Zeitpunkt erledigen lassen und die Ihnen später einigen Ärger ersparen können. Manche dieser Aufgaben sind mit der richtigen Hardware und Linux-Distribution trivial, andere erfordern vielleicht ein wenig Forschungsarbeit von Ihnen. Vielleicht möchten Sie solche Aufgaben lieber auf später verschieben.
Einen Benutzer-Account anlegen

Bevor Sie Ihr System benutzen, müssen Sie einen Benutzer-Account für sich anlegen. Wenn Sie vorhaben, andere Benutzer auf Ihrem System arbeiten zu lassen, müssen Sie auch für diese Benutzer Accounts anlegen. Auf jeden Fall brauchen Sie einen Account, bevor Sie loslegen.

Warum eigentlich? Jedes Linux-System enthält mehrere vorkonfigurierte Accounts wie zum Beispiel root. Der root-Account ist allerdings nur für die Systemverwaltung vorgesehen. Als root haben Sie einige Privilegien sowie Zugriff auf alle Dateien im System.

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Kapitel 5


Aber die Arbeit als root kann gefährlich sein - insbesondere, wenn Sie Linux-Neuling sind. Weil root absolut keinen Einschränkungen unterliegt, ist es schnell passiert, daß Sie sich bei einem Befehl vertippen und aus Versehen Dateien löschen, das Dateisystem beschädigen usw. Sie sollten sich nur dann als root einloggen, wenn Sie mit der Systemverwaltung zu tun haben, etwa um Konfigurationsdateien anzupassen, neue Software zu installieren usw. Lesen Sie Details im Abschnitt »Die Systemverwaltung« in Kapitel 5 nach.

Für den normalen Betrieb sollten Sie einen üblichen Benutzer-Account einrichten. Unix-Systeme haben Sicherheitsmaßnahmen eingebaut, die verhindern, daß ein Benutzer die Dateien eines anderen Benutzers löscht, wichtige Teile des Systems wie Konfigurationsdateien zerstört usw. Als normaler Benutzer schützen Sie sich damit vor Ihren eigenen Fehlern. Dies gilt besonders dann, wenn Sie nicht über Erfahrungen als Verwalter eines Unix-Systems verfügen.

Viele Linux-Distributionen stellen Hilfsprogramme zum Erzeugen neuer Accounts bereit. Diese Programme heißen in der Regel useradd oder adduser. Wenn Sie als root eines dieser Programme aufrufen, sollten Sie eine Übersicht über die möglichen Befehle erhalten. Das Anlegen eines neuen Accounts sollte dann keine Probleme mehr bereiten.

Die meisten modernen Distributionen enthalten ein Programm, das für verschiedene Aufgaben der Systemverwaltung eingesetzt wird, darunter auch das Erzeugen eines neuen Benutzer-Accounts.

Andere Distributionen wie SuSE Linux und Caldera Open Linux integrieren Systeminstallation und Systemadministration in einem Werkzeug: yast auf SuSE Linux und lisa auf Caldera Open Linux.

Falls Sie keine andere Möglichkeit haben, können Sie einen Account auch von Hand anlegen. In der Regel müssen Sie dazu nur:

1. die Datei /etc/passwd editieren, um den neuen Benutzer einzutragen.
2. gegebenenfalls die Datei /etc/shadow editieren, um dem neuen Benutzer »Shadow Password«-Attribute zuzuweisen.
3. das Home-Verzeichnis des neuen Benutzers erzeugen.
4. vorbereitete Konfigurationsdateien (wie zum Beispiel .bashrc) in das Home-Verzeichnis des neuen Benutzers kopieren. Diese sind auf manchen Systemen im Verzeichnis /etc/skel zu finden.

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Kapitel 5


Wir wollen hier nicht zu sehr ins Detail gehen - jedes Buch über die Administration von Unix-Systemen beschreibt, wie neue Benutzer-Accounts eingerichtet werden (siehe auch die Bibliographie). Im Abschnitt »Die Verwaltung der Benutzer-Accounts« in Kapitel 5 gehen wir auch auf die Einbindung neuer Benutzer ein. Mit etwas Glück finden Sie ein Programm vor, das diesen Schritt für Sie erledigt.

Denken Sie daran, daß Sie mit dem Befehl passwd das Paßwort für den neuen Account eingeben oder ändern können. Wenn Sie zum Beispiel das Paßwort für den Benutzer duck ändern möchten, geben Sie ein:


# passwd duck





Damit werden Sie aufgefordert, ein Paßwort für duck anzulegen oder ein bereits vorhandenes zu ändern. Wenn Sie passwd als root aufrufen, werden Sie nicht nach dem alten Paßwort gefragt. Auf diese Weise können Sie ein neues Paßwort vergeben, wenn Sie das alte vergessen haben - solange Sie sich als root einloggen können.
Die Online-Hilfe

Die Online-Hilfe von Linux steht in Form von Manual-Pages (Handbuchseiten) - kurz »Manpages« - bereit. Im gesamten Buch werden wir Sie immer wieder auf die Manpages zu bestimmten Befehlen hinweisen, wo Sie dann weitere Informationen finden. Die Manpages beschreiben System- und Anwendungsprogramme im Detail. Es ist wichtig, daß Sie von Anfang an lernen, wie Sie mit dieser Online-Hilfe umgehen - für den Fall, daß Sie einmal in eine Sackgasse geraten.

Sie erhalten die Online-Hilfe zu einem bestimmten Befehl, indem Sie den Befehl man aufrufen. Wenn Sie zum Beispiel Informationen zu passwd brauchen, geben Sie ein:


$ man passwd





Damit rufen Sie die Handbuchseite zu passwd auf.

In der Regel werden die Manpages als optionales Paket angeboten, so daß sie in Ihrer Distribution nur dann zur Verfügung stehen, wenn Sie sich für deren Installation entschieden haben. Wir raten Ihnen dringend, die Manpages zu installieren, ansonsten werden Sie sich oft verloren vorkommen.

Es kann auch vorkommen, daß auf Ihrem System einige Seiten fehlen oder nicht vollständig sind. Das hängt davon ab, wie umfangreich Ihre Distribution ist und wie aktuell die Manpages sind.

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Kapitel 4


Die Manpages von Linux beschreiben unter anderem Systemaufrufe, Bibliotheksfunktionen, das Format der Konfigurationsdateien sowie Kernel-Interna. Im Abschnitt »Manpages« in Kapitel 4, Grundlegende Unix-Befehle und -Konzepte, werden wir die Benutzung der Manpages genauer beschreiben.

Neben den traditionellen Manpages gibt es auch die sogenannten Info-Seiten. Diese können entweder mit dem Texteditor Emacs, dem Befehl info oder einem der vielen graphischen Leseprogramme gelesen werden.

Viele Distributionen stellen auch Dokumentation im HTML-Format bereit. Diese können Sie mit jedem Webbrowser wie dem Netscape Navigator, aber auch mit dem Texteditor Emacs lesen.

Und schließlich gibt es die Dokumentationsdateien in reinem Text. Diese können Sie mit einem beliebigen Texteditor oder einfach mit dem Befehl more lesen.

Wenn Sie zu einem Befehl keine Dokumentation finden können, dann können Sie es auch mit den Optionen -h oder -- versuchen. Die meisten Befehle geben dann einen kurzen Überblick über ihre Verwendung aus.
Die Datei /etc/fstab editieren

Damit beim Booten des Systems alle Linux-Dateisysteme zur Verfügung stehen, müssen Sie eventuell die Datei /etc/fstab editieren, in der Ihre Dateisysteme beschrieben werden. Viele Distributionen legen /etc/fstab während der Installation automatisch an, so daß Sie vielleicht gar nicht eingreifen müssen. Wenn Sie allerdings mit zusätzlichen Dateisystemen arbeiten, die während der Installation noch nicht gebraucht wurden, müssen Sie diese eventuell von Hand in /etc/fstab eintragen. Auch Swap-Bereiche sollten in dieser Datei eingetragen sein.

Um mit einem Dateisystem zu arbeiten, müssen Sie es zunächst auf Ihrem System mounten (aufsetzen, einhängen). Das Mounten stellt die Verbindung zwischen diesem Dateisystem und einem bestimmten Verzeichnis her. Das Root-Dateisystem ist zum Beispiel auf / aufgesetzt, das Dateisystem /usr auf /usr usw. (Falls Sie kein eigenes Dateisystem für /usr angelegt haben, werden alle /usr-Dateien im Root-Dateisystem abgelegt.)

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Kapitel 6


Wir wollen Sie hier nicht mit technischen Details erschlagen, aber es ist wichtig, daß Sie verstehen, wie Sie die Dateisysteme vorbereiten, bevor Sie mit der Erkundung des Systems beginnen. Genaueres hierzu finden Sie im Abschnitt »Dateisysteme aufsetzen« in Kapitel 6 oder in jedem Buch über die Systemverwaltung unter Unix.

Das Dateisystem Root wird beim Booten von Linux automatisch auf / aufgesetzt. Die anderen Dateisysteme müssen Sie allerdings einzeln aufsetzen. In der Regel geschieht das durch den Befehl


# mount -av





in einer der Startdateien in /etc/rc.d oder wo auch immer Ihre Distribution ihre Konfigurationsdateien ablegt. Damit weisen Sie den Befehl mount an, alle Dateisysteme aufzusetzen, die in der Datei /etc/fstab aufgeführt sind. Deshalb müssen alle Dateisysteme, die Sie beim Booten automatisch aufsetzen wollen, in /etc/fstab stehen. (Natürlich können Sie die Dateisysteme jederzeit von Hand einhängen, indem Sie nach dem Booten den Befehl mount eingeben, aber das wäre unnötige Arbeit.)

Es folgt ein Beispiel für eine /etc/fstab-Datei. In diesem Beispiel befindet sich das Root-Dateisystem auf /dev/hda1, das Dateisystem /home auf /dev/hdb2, und die Swap-Partition liegt auf /dev/hdb1.


# /etc/fstab
# device directory type options
#
/dev/hda1 / ext2 defaults
/dev/hdb2 /home ext2 defaults
/dev/hdb1 none swap sw
/proc /proc proc defaults





Die Zeilen, die mit »#« beginnen, sind Kommentare. Beachten Sie den zusätzlichen Eintrag für /proc. Dies ist ein »virtuelles Dateisystem«, das von Befehlen wie ps benutzt wird, um Informationen über Systemprozesse zu erhalten.

Wie Sie sehen, ist /etc/fstab aus einzelnen Zeilen aufgebaut. Das erste Feld jeder Zeile enthält den Gerätenamen einer Partition (zum Beispiel /dev/hda1). Das zweite Feld gibt den Mount-Point (Aufsetzpunkt) an - also das Verzeichnis, das mit diesem Dateisystem verbunden ist. Das dritte Feld bezeichnet den Typ des Dateisystems. Die ext2fs-Dateisysteme von Linux sollten hier ext2 eingetragen haben. Für Swap-Partitionen sollte swap eingetragen werden. Das vierte Feld enthält die Mount-Optionen. Hier sollte für Dateisysteme defaults und für Swap-Partitionen sw eingetragen werden.

Mit diesem Beispiel an der Hand sollten Sie in der Lage sein, weitere Einträge für andere Dateisysteme zu ergänzen, die noch nicht in /etc/fstab stehen.

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Kapitel 9


Wie werden Einträge in /etc/fstab vorgenommen? Die einfachste Methode besteht darin, die Datei als root mit einem Editor wie vi oder Emacs zu bearbeiten. Wir wollen hier nicht auf die Arbeit mit Texteditoren eingehen - sowohl vi als auch Emacs werden am Anfang von Kapitel 9, Editoren, Textwerkzeuge, Grafiken und Drucken, beschrieben.

Nach dem Editieren der Datei müssen Sie noch den Befehl


# /bin/mount -a





eingeben oder das System erneut booten, damit die Änderungen wirksam werden.

Falls Sie an dieser Stelle auf Probleme stoßen, besteht kein Grund zur Panik. Unix-Neulinge sollten in der Literatur zu grundlegenden Aspekten von Unix und zur Systemadministration nachlesen. Für den Rest des Buches werden wir voraussetzen, daß Sie mit diesen Unix-Grundlagen vertraut sind - sagen Sie also nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt!
Das System herunterfahren

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Kapitel 5


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Sie sollten Ihr Linux-System niemals ausschalten oder neu booten, indem Sie die Reset-Taste drücken. Sie sollten auch nicht einfach die Stromzufuhr unterbrechen. Wie die meisten Unix-Systeme benutzt auch Linux einen Cache für Schreibzugriffe auf die Festplatte. Wenn Sie also das System unerwarteterweise neu booten, ohne es vorher »sauber« herunterzufahren, könnten Daten verlorengehen, die noch nicht auf die Festplatte geschrieben wurden. Der »Klammergriff« STRG-ALT-ENTF jedoch ist üblicherweise sicher, der Kernel fängt diese Tastenkombination ab und leitet das saubere Herunterfahren des Systems ein (wie im Abschnitt »Systemstart und -initialisierung« in Kapitel 5 beschrieben). Es kann sein, daß Ihr System so konfiguriert ist, daß STRG-ALT-ENTF dem Systemadministrator vorbehalten ist, damit normale Benutzer nicht den Netzwerk-Server herunterfahren können, von dem die ganze Abteilung abhängt. Um anderen Benutzern das Herunterfahren des Rechners zu erlauben, können Sie eine Datei namens /etc/shutdown.allow anlegen, in der die Namen aller Benutzer aufgeführt sein müssen, die den Rechner herunterfahren dürfen.

Die einfachste Methode, das System herunterzufahren, ist der Befehl shutdown. Wenn Sie zum Beispiel das System verlassen und sofort neu booten wollen, geben Sie als root folgendes ein:


# shutdown -r now





Damit erreichen Sie, daß das System sauber wieder gestartet wird. Die Manpage zu shutdown beschreibt weitere Argumente für die Befehlszeile. Anstelle von now können Sie auch einen Zeitpunkt angeben, zu dem das System heruntergefahren werden soll. Auf den meisten Distributionen steht auch halt zur Verfügung, das shutdown now entspricht. Außerdem gibt es auf manchen Distributionen poweroff, das den Computer herunterfährt und auch wirklich ausschaltet. Ob das funktioniert, hängt von der Hardware ab (die APM unterstützen muß), nicht von Linux.

Die Linux-Software installieren

Die Linux-Software installieren

Nachdem Sie die bestehenden Partitionen angepaßt haben, um für Linux Platz zu schaffen, können Sie die Software installieren. Es folgt eine kurze Zusammenfassung des Vorgangs:

1. Booten Sie mit Ihrem Linux-Installationsmedium.
2. Legen Sie mit fdisk unter Linux die Linux-Partitionen an.
3. Rufen Sie mke2fs und mkswap auf, um die Linux-Dateisysteme und den Swap-Bereich anzulegen.
4. Installieren Sie die Linux-Software und konfigurieren Sie sie.
5. Installieren Sie abschließend den Boot-Loader LILO, oder legen Sie eine Boot-Diskette an, mit der Sie Ihr System starten können.

Wir haben bereits darauf hingewiesen, daß eventuell mehrere dieser Schritte automatisch von der Installationsroutine erledigt werden können - das hängt von der Distribution ab, die Sie benutzen. In den Unterlagen zu Ihrer Linux-Distribution erhalten Sie genaue Auskünfte.
Linux booten

Der erste Schritt ist das Booten mit dem Linux-Installationsmedium. In den meisten Fällen ist das eine Boot-Diskette, die ein kleines Linux-System enthält, oder eine bootbare CD-ROM. Nach dem Booten wird Ihnen ein Installationsmenü präsentiert, das die Schritte zur Installation der Software vorgibt. Andere Distributionen geben nach dem Booten eine Login-Aufforderung aus. In diesem Fall können Sie sich normalerweise als root oder install einloggen, um dann mit der Installation zu beginnen.

Die Dokumentation zu Ihrer speziellen Distribution wird Ihnen zeigen, was Sie tun müssen, um Linux vom Installationsmedium aus zu starten.

Die meisten Linux-Distributionen benutzen eine Boot-Diskette, die es ermöglicht, hinter dem Boot-Prompt noch Parameter für die Hardware zu setzen, damit bestimmte Hardwarekomponenten vom System erkannt werden. Wenn zum Beispiel Ihr SCSI-Controller beim Booten von der Diskette nicht erkannt wird, müssen Sie noch einmal booten und dabei am Boot-Prompt solche Hardwareparameter wie die I/O-Adresse und den IRQ angeben. Da PS/1-, ThinkPad- und ValuePoint-Systeme von IBM keine Laufwerksparameter im CMOS speichern, müssen Sie diese beim Booten angeben.

Der Boot-Prompt wird nach dem Booten von der Diskette oder der CD-ROM oft automatisch angezeigt. Das gilt zum Beispiel für die Red Hat-Distribution. Andere Distributionen erwarten, daß Sie die SHIFT- oder STRG-Taste drücken, während von der Diskette oder der CD-ROM gebootet wird. Nach dem erfolgreichen Booten sollten Sie den Prompt


boot:





und möglicherweise auch noch andere Meldungen sehen. Was Sie hier sehen, ist der Boot-Prompt von LILO (dem LInux LOader), einem Programm, das verwendet wird, um das Betriebssystem Linux zu starten und Parameter für die Hardwareerkennung beim Booten anzugeben. Nachdem Sie Linux installiert haben, sollten Sie LILO auf Ihrer Festplatte installieren, denn damit können Sie beim Hochfahren des Systems zwischen Linux und anderen Betriebssystemen (wie MS-DOS) auswählen.

An dieser Stelle haben Sie mehrere Auswahlmöglichkeiten. Sie können die ENTER-Taste drücken, um Linux einfach ohne spezielle Parameter zu booten. (Sie sollten dies als erstes probieren; wenn die Installation zu funktionieren scheint, sind Sie schon im grünen Bereich.) Oder Sie warten einfach, bis die Installation weitergeht. Heutige Distributionen warten nicht beliebig lange am Boot-Prompt, sondern fahren nach einer gewissen Zeit mit der Installation fort, wenn Sie nichts eingegeben haben. Ansonsten müssen Sie eventuell Parameter für die Hardwareerkennung an dieser Stelle eingeben, damit das System die auf Ihrem Rechner vorhandene Hardware korrekt erkennt.

Wenn Sie das Booten ohne spezielle Parameter ausprobieren wollen, drücken Sie am Boot-Prompt einfach ENTER. Lesen Sie die Meldungen, während das System hochfährt. Falls Sie einen SCSI-Controller haben, sollten Sie eine Liste der vorgefundenen SCSI-Geräte sehen. Wenn Sie die Meldung


SCSI: 0 hosts





lesen, wurde Ihr SCSI-Controller nicht gefunden, und Sie werden die Hardware-Erkennungsroutine benutzen müssen, die wir später beschreiben.

Die meisten neuen Distributionen verwenden eine andere Variante der Hardwareauswahl. Sie haben nur einen minimalen Kernel auf der Boot-Diskette und laden dann sogenannte Kernel-Module nach, entweder von einer zweiten Diskette oder einer CD-ROM. In diesem Fall landen Sie wahrscheinlich in einem Menü, aus dem Sie zusätzliche Module auswählen können. Auch das ist weitgehend automatisiert: Sie bitten das Installationsprogramm einfach, nach SCSI-Adaptern zu suchen, und warten, ob Ihrer gefunden wird. Das gleiche gilt für Netzwerkkarten und andere Geräte, die für die Installation benötigt werden. Geräte, die für die Installation nicht benötigt werden (wie etwa Soundkarten), werden wahrscheinlich nicht an dieser Stelle der Installation erkannt. Voraussichtlich bekommen Sie später die Möglichkeit, diese zu konfigurieren.

Wenn die automatische Hardwareerkennung bei Ihnen nicht funktioniert (was normalerweise nur dann der Fall ist, wenn Sie sehr alte, sehr neue oder sehr ungewöhnliche Hardware haben), müssen Sie Linux ein wenig auf die Sprünge helfen, indem Sie die Erkennung der Hardware erzwingen.

Um das zu tun, müssen Sie am Boot-Prompt die entsprechenden Parameter eingeben. Benutzen Sie dazu folgende Syntax:


linux parameter...





Es gibt sehr viele von diesen Parametern, von denen wir unten einige aufführen. Wir erwarten nicht, daß Sie verstehen, was all diese Parameter bedeuten und wozu sie gut sind. Sie sollten aber in der Lage sein, herauszufinden, welche dieser Parameter für Ihr System nötig sein könnten. Wenn Sie beispielsweise einen AHA152x-basierten SCSI-Controller haben und wissen, daß Sie diesen unter MS-DOS auf eine bestimmte I/O-Adresse und einen bestimmten IRQ einstellen müssen, können Sie die hier angegebene, entsprechende Option (aha152x=) verwenden. Tatsächlich sind viele dieser Boot-Optionen bei der ersten Installation unnötig. Wir geben an dieser Stelle eine umfangreiche Liste von Boot-Optionen an, da Sie möglicherweise später die eine oder andere davon benötigen könnten.

Und noch ein Ratschlag: Schreiben Sie sich die Boot-Optionen auf, die Sie verwendet haben, um das System zum Laufen zu bringen. Nachdem Sie Linux installiert haben, benötigen Sie genau die gleichen Boot-Optionen, damit Ihre Hardware erkannt wird - und zwar jedesmal, wenn Sie das System starten wollen. Wenn Sie das Ladeprogramm LILO verwenden, können Sie es so konfigurieren, daß bestimmte Boot-Optionen automatisch verwendet werden, damit Sie sie nicht jedesmal eingeben müssen.

no387

Schaltet den Mathematischen Koprozessor 80387 ab, um im Protected Mode einige fehlerhafte Koprozessoren zu umgehen.

no-hlt

Schaltet die Verwendung der HLT-Anweisung ab. Diese wird verwendet, um die CPU in einen stromsparenden Zustand zu versetzen, wenn das System gerade nicht gebraucht wird. Einige der früheren 486DX-100-Chips haben mit dieser Anweisung Probleme.

root=device

Gibt das Gerät an, das beim Booten des Systems als root-Dateisystem verwendet werden soll. Bei der initialen Installation ist das nicht nötig, aber später können Sie diese Installation verwenden, um das Default-Dateisystem zu überschreiben.

ro

Mountet das root-Dateisystem als nur-lesbar (read-only); wird für Systemwartung verwendet.

lock

Speichert die Boot-Parameter für die Zukunft, so daß Sie diese nicht bei jedem Booten eingeben müssen.

rw

Mountet das root-Dateisystem als lesbar und schreibbar (read-write); wird für Systemwartung verwendet.

debug

Veranlaßt den Kernel, viele Debugging-Meldungen auf der Konsole auszugeben, während das System läuft.

ramdisk=kilobytes

Teilt dem System mit, daß die angegebene Speichermenge (in Kilobyte) für eine RAM-Disk reserviert werden soll. Dies wird oft von Installations-Boot-Disketten benutzt, die ein ganzes Dateisystem in den Speicher laden. Bei der initialen Installation benötigen Sie diese Option nicht, aber wenn Sie später mit Ramdisks experimentieren wollen, ist dies die Option, die Sie brauchen werden.

mem=groesse

Das BIOS der meisten PCs meldet nicht mehr als 64 MB installiertes RAM. Linux verwendet diese Information, um die Menge installierten Speichers zu bestimmen. Wenn Sie mehr als 64 MB und einen älteren Kernel haben, müssen Sie diesen Parameter verwenden, damit der Rest des Speichers benutzt werden kann. Der Größenparameter ist eine Zahl, an die entweder k oder M angehängt wird. Beispielsweise würde mem=96M angeben, daß 96 MB RAM installiert sind. Beachten Sie bitte, daß schlimme Dinge passieren können, wenn Sie mehr Speicher angeben, als tatsächlich vorhanden ist.

hd=cylinders,heads,sectors

Gibt die Festplattengeometrie für IDE- und Standard-ST-506-Festplatten an (nicht für SCSI-Festplatten!). Wird für Systeme wie IBM PS/1, ValuePoint oder ThinkPad benötigt. Wenn Ihre Festplatte zum Beispiel 683 Zylinder, 16 Köpfe und 32 Sektoren pro Spur hat, verwenden Sie:


hd=683,16,32





Diese Option kann auch als hda=, hdb=, hdc= oder hdd= verwendet werden, um die Geometrie einer bestimmten Partition anzugeben. Beachten Sie, daß die Verwendung der Option hd= nötig sein kann, wenn Sie eine große IDE-Platte mit mehr als 1024 Zylindern verwenden. Wenn Linux Probleme hat, die Geometrie Ihrer Festplatte zu erkennen (das merken Sie spätestens, wenn Sie versuchen, die Platte zu partitionieren), versuchen Sie es mit dieser Option.

max_scsi_luns=num

Wenn num 1 ist, sucht das System nicht nach SCSI-Geräten mit einer Logical Unit Number (LUN) größer null. Dieser Parameter ist bei einigen schlecht entworfenen SCSI-Geräten nötig, die den Rechner zum Stillstand bringen, wenn versucht wird, sie auf anderen LUNs als null anzusprechen. Beachten Sie, daß dies nichts mit der SCSI-Geräte-ID zu tun hat. Mit Hilfe von LUNs kann ein einzelnes SCSI-Gerät (zum Beispiel ein CD-ROM-Wechsler) mehrere »Untergeräte« haben.

aha152x=iobase,irq,scsi-id,reconnect,parity

Gibt die Parameter für die SCSI-Controller AHA151x, AHA152x, AIC6260, AIC6230 von Adaptec sowie für SB16-Controller an. iobase muß hexadezimal angegeben werden, zum Beispiel 0x340. Alle Argumente außer iobase sind optional.

aha1542=iobase

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung für die SCSI-Controller AHA154x von Adaptec an.

aic7xxx=extended,no-reset

Gibt die Parameter für die SCSI-Controller AHA274x, 284x und AIC7xxx von Adaptec an. Wenn der Wert für extended nicht null ist, wird die erweiterte Übersetzung für große Festplatten eingeschaltet. Wenn no-reset nicht null ist, setzt der Treiber den SCSI-Bus bei der Konfiguration des Controllers während des Systemstarts nicht zurück.

buslogic=iobase

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung für SCSI-Controller von Buslogic an.

tmc8xx=mem-base,irq

Gibt die I/O-Adresse für den in den Speicher eingeblendeten (memory mapped) I/O-Bereich in hexadezimaler Darstellung und den IRQ für die SCSI-Controller TMC-8xx und TMC-950 von Future Domain an.

pas16=iobase,irq

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung für SCSI-Controller von Pro Audio Spectrum an.

st0x=mem-base,irq

Gibt die I/O-Adresse für den in den Speicher eingeblendeten I/O-Bereich in hexadezimaler Darstellung und den IRQ für die SCSI-Controller ST-0x von Seagate an.

t128=mem-base,irq

Gibt die I/O-Adresse für den in den Speicher eingeblendeten I/O-Bereich in hexadezimaler Darstellung und den IRQ für die SCSI-Controller T128 von Trantor an.

aztcd=iobase

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung für Aztech-SCSI-Controller an.

cdu31a=iobase,irq,pas

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung und den IRQ für die CD-ROM-Adapter CDU-31A und CDU-33A von Sony an. Diese werden auf Sony-Karten und einigen Soundkarten von Pro Audio Spectrum verwendet. Die Parameter irq und pas sind optional. Wenn irq null ist, werden Interrupts nicht unterstützt (ist bei einigen Karten der Fall). Der einzige zulässige Wert für die Option pas ist PAS; er gibt an, daß eine »Pro Audio Spectrum«-Karte verwendet wird.

soncd535=iobase,irq

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung und den IRQ (optional) für Sony-CDU-535-Adapter an.

gscd=iobase

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung für Goldstar-CD-ROM-Controller an.

mcd=iobase,irq

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung und den IRQ für Standard-CD-ROM-Controller von Mitsumi an.

optcd=iobase

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung für CD-ROM-Controller von Optics Storage Interface an.

cm206=iobase,irq

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung und den IRQ für Philips-CM206-CD-ROM-Controller an.

sjcd=iobase,irq,dma

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung, den IRQ und den DMA-Kanal für Sanyo-CD-ROM-Controller an. Die Parameter irq und dma sind optional.

sbpcd=iobase,type

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung für CD-ROM-Controller von Soundblaster Pro (und kompatible) an. Der Parameter type muß SoundBlaster, LaserMate oder SPEA sein, je nachdem, welche Karte Sie haben. Beachten Sie, daß dies nur die Parameter für die CD-ROM-Schnittstelle sind, nicht für die Sound-Hardware auf derselben Karte.

ether=irq,iobase,parameters...

Gibt die I/O-Adresse und den IRQ für Ethernet-Karten an. Wenn Sie Probleme mit der Erkennung Ihrer Ethernet-Karte haben und sie bei der Installation benutzen wollen (um zum Beispiel via FTP oder NFS zu installieren), schlagen Sie im »Linux Ethernet HOWTO« nach, das die einzelnen Boot-Optionen für Ethernet-Karten sehr viel detaillierter beschreibt. Es sind zu viele, um sie hier alle anzugeben.

floppy=thinkpad

Teilt dem Diskettentreiber mit, daß Sie ein ThinkPad haben. Dies ist für den Diskettenzugriff auf ThinkPad-Rechnern notwendig.

floppy=0,thinkpad

Teilt dem Diskettentreiber mit, daß Sie kein ThinkPad haben, falls er verwirrt ist.

bmouse=irq

Gibt den IRQ für den Busmaus Fußnoten 1-Controller an.

msmouse=irq

Gibt den IRQ für den Microsoft-Busmaus-Controller an.

Eine ganze Reihe von anderen Optionen steht ebenfalls zur Verfügung, aber die obigen sollten normalerweise ausreichen. (Wir haben beispielsweise die vielen Parameter für Soundkartentreiber weggelassen und empfehlen Ihnen dringend, die entsprechenden HOWTO-Dokumente zu lesen, wenn Sie sich in einer lebensbedrohlichen Situation mit Ihrer Soundkarte befinden.)

Bei all diesen Parametern müssen Sie linux, gefolgt von den gewünschten Parametern, eingeben.

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[78] SCSI HOWTO
[80] CD-ROM HOWTO


Wenn Sie Fragen zu diesen Boot-Optionen haben, lesen Sie das »Linux Boot-Prompt HOWTO«, das »Linux SCSI HOWTO« und das »Linux CD-ROM HOWTO«. Diese drei Dokumente sollten auf jedem Linux-FTP-Server (wie auch auf den meisten Linux-CD-ROMs) vorhanden sein. Sie beschreiben die Boot-Argumente von LILO noch detaillierter.
Laufwerke und Partitionen unter Linux

Manche Distributionen erwarten, daß Sie die Linux-Partitionen mittels fdisk von Hand anlegen. Andere erledigen das automatisch für Sie. Auf jeden Fall sollten Sie die folgenden Informationen über die Linux-Partitionen und -Gerätenamen kennen. (Die folgenden Informationen treffen nur auf Intel- und Alpha-Systeme zu; andere Systeme wie PowerPC, SPARC und m68k haben keine logischen und erweiterten Partitionen.)

Laufwerke und Partitionen unter Linux tragen Namen, die sich von denen unter anderen Betriebssystemen unterscheiden. Unter DOS werden Diskettenlaufwerke mit A: und B: bezeichnet, Festplatten mit C:, D: usw. Unter Linux sieht die Vergabe von Gerätenamen völlig anders aus.

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Kapitel 6


Die Gerätetreiber, die im Verzeichnis /dev stehen, werden für die Kommunikation mit den Geräten (den Festplatten, der Maus usw.) in Ihrem System gebraucht. Wenn Sie zum Beispiel eine Maus benutzen, sprechen Sie diese Maus unter dem Gerätenamen /dev/mouse an. Diskettenlaufwerke, Festplatten und die einzelnen Partitionen haben alle ihre eigenen Namen. Machen Sie sich im Moment keine weiteren Gedanken darüber; wichtig ist nur, daß Sie verstehen, wie die einzelnen Geräte benannt sind, damit Sie damit arbeiten können. Der Abschnitt »Die Gerätedateien« in Kapitel 6, Verwalten von Dateisystemen, Swap-Bereichen und Geräten, enthält mehr Informationen über Geräte.

Tabelle 3-1 zeigt die Namen der verschiedenen Gerätetreiber, wobei durch Verwenden höherer Ziffern auch noch weitere Geräte möglich sind. Die Tabelle enthält jeweils einen oder zwei Namen als Beispiele.

Gerät Name
Erstes Diskettenlaufwerk (A:) /dev/fd0
Zweites Diskettenlaufwerk (B:) /dev/fd1
Erste Festplatte (ganze Platte) /dev/hda
Erste Festplatte, primäre Partition 1 /dev/hda1
Erste Festplatte, primäre Partition 2 /dev/hda2
Erste Festplatte, primäre Partition 3 /dev/hda3
Erste Festplatte, primäre Partition 4 /dev/hda4
Erste Festplatte, logische Partition 1 /dev/hda5
Erste Festplatte, logische Partition 2 /dev/hda6
...
Zweite Festplatte (ganze Platte) /dev/hdb
Zweite Festplatte, primäre Partition 1 /dev/hdb1
...
Erste SCSI-Festplatte (ganze Platte) /dev/sda
Erste SCSI-Festplatte, primäre Partition 1 /dev/sda1
...
Zweite SCSI-Festplatte (ganze Platte) /dev/sdb
Zweite SCSI-Festplatte, primäre Partition 1 /dev/sdb1
...
Erstes SCSI-CD-ROM-Laufwerk /dev/scd0
Zweites SCSI-CD-ROM-Laufwerk /dev/scd1
Erstes generisches SCSI-Gerät (wie Scanner, CDR-Brenner usw.). Beachten Sie, daß neuere Systeme Zahlen statt Buchstaben verwenden (also /dev/sg0 anstelle von /dev/sga). /dev/sga
Zweites generisches SCSI-Gerät /dev/sgb
...

Hier noch ein paar Anmerkungen zu dieser Tabelle. /dev/fd0 entspricht dem ersten Diskettenlaufwerk (A: unter DOS) und /dev/fd1 dem zweiten Diskettenlaufwerk (B:).

SCSI-Festplatten werden anders bezeichnet als andere Geräte. Alle IDE-, MFM- und RLL-Festplatten werden unter den Gerätenamen /dev/hda, /dev/hdb usw. angesprochen. Die einzelnen Partitionen auf der Platte /dev/hda heißen /dev/hda1, /dev/hda2 usw. SCSI-Platten dagegen werden als /dev/sda und /dev/sdb usw. angesprochen, und die Partitionen heißen /dev/sda1 und /dev/sda2.

Natürlich haben die meisten Systeme keine vier primären Partitionen. Trotzdem sind die Gerätenamen von /dev/hda1 bis /dev/hda4 für diese Partitionen reserviert. Logische Partitionen können nicht unter diesen Namen angesprochen werden.

Wir wollen dazu ein Beispiel geben. Nehmen wir an, daß Sie eine einzelne IDE-Festplatte mit drei primären Partitionen haben. Die ersten beiden sind MS-DOS zugeordnet, die dritte ist eine erweiterte Partition, die zwei logische Linux-Partitionen enthält. Die Gerätenamen sind in der folgenden Tabelle aufgelistet.

Gerät Name
Erste MS-DOS-Partition (C:) /dev/hda1
Zweite MS-DOS-Partition (D:) /dev/hda2
Erweiterte Partition /dev/hda3
Erste logische Linux-Partition /dev/hda5
Zweite logische Linux-Partition /dev/hda6

Beachten Sie, daß /dev/hda4 ausgelassen wurde; es entspricht der vierten primären Partition, die es in diesem Beispiel nicht gibt. Logische Partitionen werden ab /dev/hda5 durchgehend numeriert.
Linux-Partitionen anlegen

Jetzt ist alles soweit vorbereitet, daß Sie mit dem Befehl fdisk die Linux-Partitionen anlegen können. Im allgemeinen werden Sie mindestens zwei Partitionen einrichten; eine für die Linux-Software selbst und eine für den Swap-Bereich.

Wir beschreiben hier die grundlegende Verwendung von fdisk im Textmodus, die mit allen Distributionen möglich sein sollte. Viele Distributionen stellen heutzutage eine benutzerfreundliche Oberfläche für fdisk bereit. Diese sind zwar normalerweise nicht so flexibel wie fdisk, helfen Ihnen aber dabei, die richtige Auswahl zu treffen. Aber egal welches Werkzeug Sie verwenden, dieser Abschnitt ist hilfreich, um die zugrundeliegenden Konzepte zu verstehen. Die Werkzeuge machen alle mehr oder weniger das gleiche, manche sehen nur besser aus als andere. Außerdem können Sie die hier vermittelten Informationen auch dazu verwenden, um Probleme zu beheben und Dinge zu kontrollieren, von denen Sie vermuten, daß das graphische Programm sie nicht richtig hinbekommen hat.

Starten Sie nach dem Booten mit dem Installationsmedium fdisk, indem Sie


fdisk Laufwerk





eingeben, wobei Laufwerk der Gerätename des Laufwerks ist, auf dem Sie die neuen Partitionen anlegen möchten (siehe auch Tabelle 3-1). Wenn Sie zum Beispiel fdisk auf die erste SCSI-Festplatte in Ihrem System anwenden wollen, geben Sie


# fdisk /dev/sda





ein. Wenn Sie kein Laufwerk benennen, wird /dev/hda (die erste IDE-Platte) als Voreinstellung genommen.

Wenn Sie auf mehr als einem Laufwerk Linux-Partitionen einrichten, rufen Sie fdisk für jedes Laufwerk einmal auf.


# fdisk /dev/hda
Command (m for help):





Hier wartet fdisk auf die Eingabe eines Befehls; mit m erhalten Sie eine Liste der Optionen:


Kommando (m für Hilfe): m
Kommando Bedeutung
a (De)Aktivieren des bootbar-Flags
b »bsd disklabel« bearbeiten
c (De)Aktivieren des DOS-Kompatibilitäts-Flags
d Eine Partition löschen
l Die bekannten Dateisystemtypen anzeigen
m Dieses Menü anzeigen
n Eine neue Partition anlegen
o Eine neue, leere DOS-Partitionstabelle anlegen
p Die Partitionstabelle anzeigen
q Ende ohne Speichern der Änderungen
s Einen neuen, leeren »Sun disklabel« anlegen
t Den Dateisystemtyp einer Partition ändern
u Die Einheit für die Anzeige/Eingabe ändern
v Die Partitionstabelle überprüfen
w Die Tabelle auf die Festplatte schreiben und das Programm beenden
x Zusätzliche Funktionen (nur für Experten)
Kommando (m für Hilfe)





Mit dem Befehl n legen Sie eine neue Partition an. Die meisten der anderen Optionen werden Sie kaum brauchen. Zum Beenden von fdisk geben Sie q ein, wenn Sie Änderungen nicht abspeichern wollen, und w, wenn Sie die geänderte Partitionstabelle auf die Festplatte schreiben möchten. Es lohnt sich, das hier noch einmal zu wiederholen: Solange Sie fdisk mit q beenden, ohne zu schreiben, können Sie so viel herumprobieren, wie Sie wollen, ohne daß Sie Ihre Daten riskieren. Erst wenn Sie w eingeben, können Sie ein Desaster unter Ihren Daten verursachen, wenn irgend etwas schiefläuft.

Als erstes sollten Sie sich die bestehende Partitionstabelle anzeigen lassen und die Angaben zwecks späteren Nachschlagens notieren. Geben Sie dazu den Befehl p ein. Es lohnt sich, diese Informationen nach jeder Änderung, die Sie an der Partitionstabelle vorgenommen haben, aufzuschreiben. Wenn Ihre Partitionstabelle aus irgendeinem Grund beschädigt wird, können Sie nicht mehr länger auf die Daten Ihrer Festplatte zugreifen, selbst wenn diese noch da sind. Aber mit Ihren Notizen können Sie eventuell die Partitionstabelle restaurieren und in vielen Fällen Ihre Daten durch erneutes Ausführen von fdisk zurückbekommen, indem Sie die Partitionen löschen und mit den zuvor aufgeschriebenen Parametern wieder erzeugen. Vergessen Sie nicht, die restaurierte Partitionstabelle abzuspeichern, wenn Sie fertig sind.

Ein Beispiel für die Ausgabe einer Partitionstabelle:


Command (m for help): p
Festplatte /dev/hda: 16 Köpfe, 38 Sektoren, 683 Zylinder
Einheiten = Zylinder mit 608 * 512 Bytes
Gerät boot Anfang Start Ende Blöcke Id Dateisystemtyp
/dev/hda1 * 1 1 203 61693 6 DOS 16-bit >=32M
Command (m for help):





In diesem Beispiel existiert eine einzelne DOS-Partition auf /dev/hda1, die 61 693 Blöcke groß ist. Fußnoten 2 Diese Partition startet mit Zylinder 1 und reicht bis zum Zylinder 203. Insgesamt hat die Platte 683 Zylinder; es bleiben für Linux-Partitionen also 480 Zylinder übrig.

Zum Anlegen einer neuen Partition geben Sie den Befehl n ein. In diesem Beispiel werden wir zwei primäre Partitionen für Linux einrichten: /dev/hda2 und /dev/hda3.


Command (m for help): n
Command action
e extended
p primary partition (1-4)




p





An dieser Stelle fragt fdisk nach dem Typ der neuen Partition: erweitert (extended) oder primär (primary). In unserem Beispiel wollen wir nur primäre Partitionen anlegen, deshalb geben wir p ein.


Partition number (1-4):





fdisk wird dann abfragen, welche Partition angelegt werden soll. Da die Nummer 1 bereits vergeben ist, wird unsere erste Linux-Partition die Nummer 2 haben:


Partition number (1-4): 2
First cylinder (204-683):





Geben Sie dann die Nummer des ersten Zylinders in dieser Partition ein. Die Zylinder 204 bis 683 sind noch nicht belegt, also wählen wir den ersten freien Zylinder (204):


First cylinder (204-683): 204
Last cylinder or +size or +sizeM or +sizeK (204-683):





fdisk fragt dann nach der Größe der anzulegenden Partition. Wir können entweder die Nummer des letzten Zylinders angeben oder die Größe in Bytes, Kilobytes oder Megabytes definieren. Weil unsere Partition 80 MB groß sein soll, geben wir +80M ein. Bei dieser Art der Größenangabe rechnet fdisk die Größe der Partition auf die nächstgelegene Zylinderzahl um.


Last cylinder or +size or +sizeM or +sizeK (204-683):+80M

Warning: Linux cannot currently use 33090 sectors of this partition





Wenn Sie diese Warnung sehen, können Sie das einfach ignorieren. fdisk gibt diese Meldung aus, weil es ein älteres Programm ist und aus einer Zeit stammt, als Linux-Partitionen nicht größer als 64 MB sein durften.

Jetzt sind wir soweit, daß wir unsere zweite Linux-Partition anlegen können. Zu Demonstrationszwecken soll sie 10 MB groß werden:


Command (m for help): n
Command action
e extended
p primary partition (1-4)
p
Partition number (1-4): 3
First cylinder (474-683): 474
Last cylinder or +size or +sizeM or +sizeK (474-683): +10M





Zum Abschluß lassen wir noch einmal die Partitionstabelle anzeigen. Schreiben Sie wieder sämtliche Angaben auf - insbesondere die Blockgrößen der neuen Partitionen. Sie werden diese Informationen später noch brauchen, wenn die Dateisysteme angelegt werden. Achten Sie auch darauf, daß sich die Partitionen nicht überlappen.


Command (m for help): p
Festplatte /dev/hda: 16 Köpfe, 38 Sektoren, 683 Zylinder
Einheiten = Zylinder mit 608 * 512 Bytes
Gerät boot Anfang Start Ende Blöcke Id Dateisystemtyp
/dev/hda1 * 1 1 203 61693 6 DOS 16-bit >=32M
/dev/hda2 204 204 473 82080 83 Linux native
/dev/hda3 474 474 507 10336 83 Linux native





Wie Sie sehen, ist /dev/hda2 jetzt eine Partition mit 82 080 Blöcken (was ungefähr 80 MB entspricht), und /dev/hda3 ist 10 336 Blöcke groß (etwa 10 MB).

Beachten Sie, daß viele Distributionen erwarten, daß Sie mit dem Befehl t von fdisk noch den Partitionstyp der Swap-Partition auf »Linux swap« setzen; in der Regel ist das der Typ 82. Mit dem Befehl l erhalten Sie eine Liste der bekannten Partitionstypen, und mit t können Sie der Swap-Partition die Nummer zuordnen, die für »Linux swap« steht.

Dieser Schritt ermöglicht es der Installationssoftware, anhand der Typangabe die Swap-Partition zu finden. Falls die Software die Swap-Partition nicht erkennt, sollten Sie vielleicht fdisk noch einmal aufrufen und die betreffende Partition mit dem Befehl t bearbeiten.

In diesem Beispiel bleiben die Zylinder 508 bis 683 ungenutzt. Es kann sinnvoll sein, auf der Festplatte Platz zu lassen, auf dem später weitere Partitionen angelegt werden können.

Zum Abschluß schreiben wir mit dem Befehl w den aktuellen Zustand auf die Festplatte und verlassen fdisk:


Command (m for help): w
#





Die Änderungen, die Sie mit fdisk vornehmen, werden erst dann wirksam, wenn sie mit dem Befehl w geschrieben werden. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, verschiedene Konfigurationen auszuprobieren und das Ergebnis zu speichern, wenn Sie damit fertig sind. Falls Sie fdisk verlassen möchten, ohne die Änderungen zu speichern, können Sie das jederzeit mit dem Befehl q tun. Denken Sie daran, daß Sie mit dem Programm fdisk von Linux nur Linux-Partitionen bearbeiten sollten.

Es kann passieren, daß sich Linux aus einer Partition auf Zylindern oberhalb von 1023 nicht booten läßt. Versuchen Sie deshalb, Ihre Root-Partition für Linux unterhalb von Zylinder 1024 einzurichten. Das ist fast immer möglich (beispielsweise durch Anlegen einer kleinen Root-Partition im Bereich unterhalb von Zylinder 1024). Falls Sie das aus irgendeinem Grund nicht können oder nicht wollen, können Sie Linux immer noch von einer Diskette booten.

Einige Linux-Distributionen erwarten, daß Sie nach Änderungen mit fdisk das System erneut booten. Damit sollen die Änderungen wirksam werden, bevor Sie die Software installieren. Neuere Versionen von fdisk bringen die Partitionstabelle im Kernel automatisch auf den aktuellen Stand, so daß hier nicht erneut gebootet werden muß. Um ganz sicherzugehen, sollten Sie nach der Arbeit mit fdisk noch einmal vom Installationsmedium booten, bevor Sie weitermachen.
Den Swap-Bereich anlegen

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Kapitel 6

Wenn Sie eine Swap-Partition als virtuelles RAM benutzen wollen, können Sie diese jetzt anlegen. Fußnoten 3 Im Abschnitt »Swap-Space benutzen« in Kapitel 6 besprechen wir die Vorbereitung einer Swap-Datei für den Fall, daß Sie keine Swap-Partition einrichten möchten.

Viele Distributionen erwarten, daß Sie einen Swap-Bereich anlegen und aktivieren, bevor Sie die Software installieren. Wenn Sie nur wenig physikalisches RAM haben, kann es passieren, daß die Installation ohne aktiven Swap-Bereich nicht gelingt.

Der Befehl für die Einrichtung einer Swap-Partition ist mkswap und hat das Format:


mkswap -c Partition Größe





wobei Partition der Name der Swap-Partition ist und Größe die Größe der Partition in Blökken angibt. Fußnoten 4 Wenn Sie zum Beispiel /dev/hda3 als Swap-Partition mit der Größe 10 336 Blöcke aktivieren wollen, geben Sie ein:


# mkswap -c /dev/hda3 10336





Die Option -c weist mkswap an, die Partition nach defekten Blöcken zu durchsuchen, wenn der Swap-Bereich eingerichtet wird. Defekte Blöcke sind Bereiche auf dem magnetischen Medium, die die Daten nicht korrekt speichern können. Das passiert mit heutigen Festplatten nur sehr, sehr selten, aber wenn das der Fall ist und Sie das nicht bemerken, dann können Sie unendlich viele Schwierigkeiten damit haben. Verwenden Sie daher immer die Option -c, um mkswap nach defekten Blöcken suchen zu lassen. Diese werden dann automatisch nicht verwendet.

Wenn Sie mehrere Swap-Partitionen anlegen wollen, müssen Sie für jede Partition den entsprechenden mkswap-Befehl ausführen.

Nach dem Formatieren des Swap-Bereichs müssen Sie ihn noch einbinden. Normalerweise erledigt das System diesen Schritt beim Booten. Da Sie aber noch keine Linux-Software installiert haben, müssen Sie den Swap-Bereich von Hand aktivieren.

Der Befehl zum Aktivieren des Swap-Bereichs lautet swapon und hat das Format:


swapon Partition





In unserem Beispiel geben wir also nach dem obigen mkswap-Befehl


# swapon /dev/hda3





ein, um den Swap-Bereich auf /dev/hda3 zu aktivieren.
Die Dateisysteme anlegen

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Kapitel 2


Bevor Sie Ihre Linux-Partitionen zum Abspeichern von Dateien benutzen können, müssen Sie Dateisysteme in den Partitionen erzeugen. Das Anlegen eines Dateisystems entspricht der Formatierung einer Partition unter DOS und anderen Betriebssystemen. Wir haben im Abschnitt »Die Installation von Linux vorbereiten« in Kapitel 2 die Dateisysteme bereits kurz besprochen.

Linux kennt verschiedene Typen von Dateisystemen. Jeder Typ hat ein eigenes Format und bestimmte Eigenschaften (etwa die Länge der Dateinamen, maximale Anzahl an Dateien usw.). Linux unterstützt außerdem die Dateisysteme von einigen anderen Betriebssystemen wie zum Beispiel MS-DOS.

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Kapitel 6


Das am häufigsten benutzte Dateisystem ist das Second Extended Filesystem oder ext2fs. Das ext2fs ist eines der effizientesten und flexibelsten Dateisysteme; es erlaubt Dateinamen bis zu 256 Zeichen Länge und Dateisysteme bis zu vier Terabytes Größe. Im Abschnitt »Mit Dateisystemen arbeiten« in Kapitel 6 werden wir die verschiedenen Dateisysteme für Linux vorstellen. Für den Anfang empfehlen wir, das ext2fs zu benutzen.

Mit dem Befehl


mke2fs -c Partition Größe





legen Sie ein ext2fs-Dateisystem an. Dabei gibt Partition den Namen der Partition an, und Größe ist die Größe der Partition in Blöcken. Wenn Sie zum Beispiel ein Dateisystem mit 82 080 Blöcken auf /dev/hda2 erzeugen möchten, geben Sie ein:


# mke2fs -c /dev/hda2 82080





Wenn Sie mit mehreren Linux-Dateisystemen arbeiten, müssen Sie den entsprechenden mke2fs-Befehl für jedes Dateisystem aufrufen.

Falls Sie bis hierher auf irgendein Problem gestoßen sind, lesen Sie den Abschnitt »Wenn Probleme auftauchen« am Ende dieses Kapitels.
Die Software installieren

Schließlich ist es soweit: Sie können die Software auf Ihrem System installieren. Jede Distribution geht dabei anders vor. In vielen Fällen ist ein eigenständiges Programm enthalten, das Sie Schritt für Schritt durch die Installation führt. Bei anderen Distributionen müssen Sie Ihre Dateisysteme in einem bestimmten Unterverzeichnis mounten (aufsetzen, zum Beispiel unter /mnt) und dann die Software von Hand dorthin kopieren. Bei Distributionen auf CD-ROM wird Ihnen eventuell angeboten, einen Teil der Software auf der Festplatte zu installieren und den größeren Teil auf der CD-ROM zu lassen. Man nennt so etwas ein »Live-Dateisystem«. Das ist praktisch, um Linux auszuprobieren, bevor Sie sich endgültig festlegen und alles auf Ihrer Festplatte installieren.

Manche Distributionen bieten mehrere Methoden der Installation an. So kann es zum Beispiel sein, daß Sie die Software direkt aus einer DOS-Partition auf Ihrer Festplatte heraus installieren können statt von Disketten. Eventuell können Sie auch per FTP oder NFS über ein TCP/IP-Netzwerk installieren. Lesen Sie die Details in der Dokumentation zu Ihrer Distribution nach.

Bei der Slackware-Distribution beispielsweise gehen Sie folgendermaßen vor:

1. Partitionen anlegen mit fdisk.
2. Gegebenenfalls mit mkswap und swapon den Swap-Bereich einrichten (falls Sie 16 MB RAM oder weniger haben).
3. Das Programm setup aufrufen. setup führt Sie durch ein selbsterklärendes Menüsystem zur Installation der Software.

Die Methoden zur Installation der Software sind sehr unterschiedlich.

Möglicherweise sind Sie zunächst einmal überwältigt von der schieren Menge an Softwarepaketen, unter denen Sie auswählen können. Moderne Linux-Distributionen enthalten gut und gern tausend und mehr Pakete, die über mehrere CD-ROMs verteilt sind. Es gibt im großen und ganzen drei Methoden zur Auswahl der Softwarepakete:

Auswahl nach Aufgaben

Dies ist für Anfänger die einfachste Methode. Sie müssen nicht darüber nachdenken, ob Sie ein bestimmtes Paket nun benötigen oder nicht, sondern legen einfach fest, ob Ihr Linux-Rechner eine Workstation, ein Entwicklungsrechner oder ein Netzwerk-Router sein soll, und das Installationsprogramm wählt für Sie die passenden Pakete aus. In allen Fällen können Sie diese Auswahl hinterher noch von Hand anpassen oder später noch einmal zum Installationsprogramm zurückkehren.

Auswahl individueller Pakete nach Serien

Bei diesem Auswahlmechanismus sind alle Pakete in Serien wie »Netzwerk«, »Entwicklung« oder »Grafik« zusammengefaßt. Hier müssen Sie mehr Entscheidungen treffen als bei der Auswahl nach Aufgaben, weil Sie selbst entscheiden müssen, was Sie brauchen und was nicht, aber Sie können einfach eine ganze Serie überspringen, wenn Sie sich sicher sind, aus dieser nichts zu benötigen.

Auswahl alphabetisch sortierter, individueller Pakete

Diese Methode ist nur dann nützlich, wenn Sie schon wissen, welche Pakete Sie installieren wollen - ansonsten werden Sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.

Wenn Sie eine Installationsmethode gewählt haben, schließt das die anderen nicht aus. Bei den meisten Distributionen können Sie aus mindestens zwei der genannten Auswahlmechanismen wählen.

Trotzdem kann es noch schwierig sein, sich zu entscheiden, welche Pakete man installieren soll. Gute Distributionen zeigen zu jedem Paket eine kleine Beschreibung auf dem Bildschirm, so daß es leichter für Sie wird, die richtigen auszuwählen, aber wenn Sie sich immer noch unsicher sind, dann lautet unser Ratschlag: Lassen Sie es weg! Sie können fehlende Pakete später immer noch nachinstallieren.

Moderne Distributionen haben ein sehr praktisches Feature, das sogenannte Überprüfen von Abhängigkeiten. Manche Pakete funktionieren nur, wenn andere Pakete ebenfalls installiert sind (beispielsweise könnte ein Grafikbetrachter spezielle Grafikbibliotheken benötigen, um Dateien zu importieren). Durch die Überprüfung der Abhängigkeiten kann das Installationsprogramm Sie darüber informieren und automatisch benötigte Pakete zusätzlich auswählen. Wenn Sie nicht ganz genau wissen, was Sie tun, sollten Sie solche zusätzlichen Installationsvorschläge immer akzeptieren, weil sonst das eine oder andere Paket hinterher möglicherweise nicht funktioniert.

Es gibt auch noch andere Hilfen, mit denen Installationsprogramme Ihnen die Auswahl leichter machen können und Ihnen helfen, Fehler zu vermeiden. Beispielsweise verweigern manche Installationsprogramme die Installation, wenn Sie ein Paket abgewählt haben, das absolut notwendig ist, damit ein minimales System booten kann (das könnte beispielsweise die grundlegende Verzeichnisstruktur sein). Das Installationsprogramm könnte auch nach gegenseitigen Ausschlüssen suchen, wenn ein Paket oder ein anderes, aber nicht beide installiert sein dürfen.

Manche Distributionen wie SuSE enthalten ein dickes Buch, das neben anderen Dingen alle Pakete mit kurzen Beschreibungen aufführt. Es kann sich lohnen, diese Beschreibungen wenigstens zu überfliegen, damit Sie sehen, was Sie erwartet, weil Sie sonst überrascht sein könnten, wenn Sie mit der Paketauswahl anfangen und gerade den fünfundzwanzigsten Texteditor angeboten bekommen.
Eine Boot-Diskette erzeugen oder LILO installieren

Jede Distribution bietet eine Methode an, nach der Installation der Software das neue Linux-System zu booten. Oft wird während der Installation angeboten, eine Boot-Diskette zu erzeugen. Diese enthält einen Linux-Kernel, mit dem Sie Ihr neu eingerichtetes Root-Dateisystem benutzen können. Um Linux zu starten, müssen Sie von dieser Diskette booten. Anschließend wird die Kontrolle über das System an die Festplatte abgegeben. Bei anderen Distributionen dient die Installationsdiskette gleichzeitig als Boot-Diskette.

Viele Distributionen bieten an, LILO auf Ihrer Festplatte zu installieren. LILO ist ein Programm, das sich im Master-Boot-Record (MBR) Ihrer Platte befindet. Dieses Programm ist in der Lage, verschiedene Betriebssysteme zu booten, darunter auch DOS und Linux. Sie können während des Boot-Vorgangs wählen, welches Betriebssystem booten soll.

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Damit LILO erfolgreich installiert werden kann, muß es eine ganze Menge über die Konfiguration Ihrer Festplatte wissen - unter anderem auch, welche Partition welches Betriebssystem enthält, wie die Betriebssysteme gebootet werden usw. Viele Distributionen versuchen bei der Installation von LILO zu »erraten«, welche Parameter für Ihre Konfiguration gelten. Obwohl das nicht sehr häufig vorkommt, ist es doch möglich, daß die von einigen Distributionen durchgeführte automatische Installation von LILO nicht gelingt und daß Ihr MBR dabei durcheinandergerät (wahrscheinlich werden die eigentlichen Daten auf Ihrer Festplatte davon nicht berührt). Insbesondere wenn Sie den Boot-Manager von OS/2 benutzen, sollten Sie LILO nicht automatisch installieren lassen - es gibt besondere Anweisungen für das Zusammenspiel von LILO und dem Boot-Manager von OS/2, die wir in Kapitel 5 näher betrachten.

In vielen Fällen ist es das sicherste, zunächst von einer Diskette zu booten, bis Sie dazu kommen, LILO von Hand zu konfigurieren. Wenn Sie ganz besonders großes Vertrauen in Ihre Distribution haben, können Sie LILO natürlich auch automatisch installieren lassen.

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Kapitel 5


Im Abschnitt »LILO benutzen« in Kapitel 5, Grundlagen der Systemverwaltung, werden wir im Detail beschreiben, wie Sie LILO für Ihr spezielles System installieren und konfigurieren.

Falls alles geklappt hat, ist es jetzt an der Zeit zu gratulieren! Sie haben soeben Linux auf Ihrem Rechner installiert. Holen Sie sich einen Tee oder sonst etwas - Sie haben es sich verdient.

Für den Fall, daß es doch Probleme gegeben hat, zeigt der Abschnitt »Wenn Probleme auftauchen« weiter unten in diesem Kapitel die häufigsten Fallstricke bei der Installation von Linux und wie Sie darüber hinwegkommen.
Weitere Schritte bei der Installation

Einige Distributionen von Linux enthalten zusätzliche Installationsschritte, mit denen Sie verschiedene Softwarepakete, wie die TCP/IP-Vernetzung, das X Window System usw., konfigurieren können. Falls Ihnen während der Installation solche Optionen angeboten werden, sollten Sie vielleicht jetzt die entsprechenden Kapitel weiter hinten in diesem Buch lesen, damit Sie wissen, wie diese Software konfiguriert wird. Ansonsten sollten Sie die Installation von zusätzlicher Software verschieben, bis Sie genau wissen, wie die Software konfiguriert werden muß.

Die Entscheidung liegt bei Ihnen: Falls alles andere nicht mehr hilft, lassen Sie sich mittreiben und warten ab, was passiert. Mit größter Wahrscheinlichkeit können Sie alles, was Sie jetzt verkehrt machen, später wieder rückgängig machen. (Klopfen Sie auf Holz!)
Fußnoten 1

Eine Busmaus ist eine Maus, die an den Systembus statt an eine serielle Schnittstelle oder eine PS/2-Schnittstelle angeschlossen ist.

Fußnoten 2

Ein Block ist unter Linux 1024 Bytes groß.

Fußnoten 3

Es gibt auch Linux-Distributionen, die das automatisch erledigen oder einen Menüpunkt dafür -anbieten.

Fußnoten 4

Dies ist die Größe, die mit der Option p von fdisk angezeigt wird. Ein Block ist unter Linux 1024 Bytes groß.