Freitag, 9. Februar 2007

Die Linux-Software installieren

Die Linux-Software installieren

Nachdem Sie die bestehenden Partitionen angepaßt haben, um für Linux Platz zu schaffen, können Sie die Software installieren. Es folgt eine kurze Zusammenfassung des Vorgangs:

1. Booten Sie mit Ihrem Linux-Installationsmedium.
2. Legen Sie mit fdisk unter Linux die Linux-Partitionen an.
3. Rufen Sie mke2fs und mkswap auf, um die Linux-Dateisysteme und den Swap-Bereich anzulegen.
4. Installieren Sie die Linux-Software und konfigurieren Sie sie.
5. Installieren Sie abschließend den Boot-Loader LILO, oder legen Sie eine Boot-Diskette an, mit der Sie Ihr System starten können.

Wir haben bereits darauf hingewiesen, daß eventuell mehrere dieser Schritte automatisch von der Installationsroutine erledigt werden können - das hängt von der Distribution ab, die Sie benutzen. In den Unterlagen zu Ihrer Linux-Distribution erhalten Sie genaue Auskünfte.
Linux booten

Der erste Schritt ist das Booten mit dem Linux-Installationsmedium. In den meisten Fällen ist das eine Boot-Diskette, die ein kleines Linux-System enthält, oder eine bootbare CD-ROM. Nach dem Booten wird Ihnen ein Installationsmenü präsentiert, das die Schritte zur Installation der Software vorgibt. Andere Distributionen geben nach dem Booten eine Login-Aufforderung aus. In diesem Fall können Sie sich normalerweise als root oder install einloggen, um dann mit der Installation zu beginnen.

Die Dokumentation zu Ihrer speziellen Distribution wird Ihnen zeigen, was Sie tun müssen, um Linux vom Installationsmedium aus zu starten.

Die meisten Linux-Distributionen benutzen eine Boot-Diskette, die es ermöglicht, hinter dem Boot-Prompt noch Parameter für die Hardware zu setzen, damit bestimmte Hardwarekomponenten vom System erkannt werden. Wenn zum Beispiel Ihr SCSI-Controller beim Booten von der Diskette nicht erkannt wird, müssen Sie noch einmal booten und dabei am Boot-Prompt solche Hardwareparameter wie die I/O-Adresse und den IRQ angeben. Da PS/1-, ThinkPad- und ValuePoint-Systeme von IBM keine Laufwerksparameter im CMOS speichern, müssen Sie diese beim Booten angeben.

Der Boot-Prompt wird nach dem Booten von der Diskette oder der CD-ROM oft automatisch angezeigt. Das gilt zum Beispiel für die Red Hat-Distribution. Andere Distributionen erwarten, daß Sie die SHIFT- oder STRG-Taste drücken, während von der Diskette oder der CD-ROM gebootet wird. Nach dem erfolgreichen Booten sollten Sie den Prompt


boot:





und möglicherweise auch noch andere Meldungen sehen. Was Sie hier sehen, ist der Boot-Prompt von LILO (dem LInux LOader), einem Programm, das verwendet wird, um das Betriebssystem Linux zu starten und Parameter für die Hardwareerkennung beim Booten anzugeben. Nachdem Sie Linux installiert haben, sollten Sie LILO auf Ihrer Festplatte installieren, denn damit können Sie beim Hochfahren des Systems zwischen Linux und anderen Betriebssystemen (wie MS-DOS) auswählen.

An dieser Stelle haben Sie mehrere Auswahlmöglichkeiten. Sie können die ENTER-Taste drücken, um Linux einfach ohne spezielle Parameter zu booten. (Sie sollten dies als erstes probieren; wenn die Installation zu funktionieren scheint, sind Sie schon im grünen Bereich.) Oder Sie warten einfach, bis die Installation weitergeht. Heutige Distributionen warten nicht beliebig lange am Boot-Prompt, sondern fahren nach einer gewissen Zeit mit der Installation fort, wenn Sie nichts eingegeben haben. Ansonsten müssen Sie eventuell Parameter für die Hardwareerkennung an dieser Stelle eingeben, damit das System die auf Ihrem Rechner vorhandene Hardware korrekt erkennt.

Wenn Sie das Booten ohne spezielle Parameter ausprobieren wollen, drücken Sie am Boot-Prompt einfach ENTER. Lesen Sie die Meldungen, während das System hochfährt. Falls Sie einen SCSI-Controller haben, sollten Sie eine Liste der vorgefundenen SCSI-Geräte sehen. Wenn Sie die Meldung


SCSI: 0 hosts





lesen, wurde Ihr SCSI-Controller nicht gefunden, und Sie werden die Hardware-Erkennungsroutine benutzen müssen, die wir später beschreiben.

Die meisten neuen Distributionen verwenden eine andere Variante der Hardwareauswahl. Sie haben nur einen minimalen Kernel auf der Boot-Diskette und laden dann sogenannte Kernel-Module nach, entweder von einer zweiten Diskette oder einer CD-ROM. In diesem Fall landen Sie wahrscheinlich in einem Menü, aus dem Sie zusätzliche Module auswählen können. Auch das ist weitgehend automatisiert: Sie bitten das Installationsprogramm einfach, nach SCSI-Adaptern zu suchen, und warten, ob Ihrer gefunden wird. Das gleiche gilt für Netzwerkkarten und andere Geräte, die für die Installation benötigt werden. Geräte, die für die Installation nicht benötigt werden (wie etwa Soundkarten), werden wahrscheinlich nicht an dieser Stelle der Installation erkannt. Voraussichtlich bekommen Sie später die Möglichkeit, diese zu konfigurieren.

Wenn die automatische Hardwareerkennung bei Ihnen nicht funktioniert (was normalerweise nur dann der Fall ist, wenn Sie sehr alte, sehr neue oder sehr ungewöhnliche Hardware haben), müssen Sie Linux ein wenig auf die Sprünge helfen, indem Sie die Erkennung der Hardware erzwingen.

Um das zu tun, müssen Sie am Boot-Prompt die entsprechenden Parameter eingeben. Benutzen Sie dazu folgende Syntax:


linux parameter...





Es gibt sehr viele von diesen Parametern, von denen wir unten einige aufführen. Wir erwarten nicht, daß Sie verstehen, was all diese Parameter bedeuten und wozu sie gut sind. Sie sollten aber in der Lage sein, herauszufinden, welche dieser Parameter für Ihr System nötig sein könnten. Wenn Sie beispielsweise einen AHA152x-basierten SCSI-Controller haben und wissen, daß Sie diesen unter MS-DOS auf eine bestimmte I/O-Adresse und einen bestimmten IRQ einstellen müssen, können Sie die hier angegebene, entsprechende Option (aha152x=) verwenden. Tatsächlich sind viele dieser Boot-Optionen bei der ersten Installation unnötig. Wir geben an dieser Stelle eine umfangreiche Liste von Boot-Optionen an, da Sie möglicherweise später die eine oder andere davon benötigen könnten.

Und noch ein Ratschlag: Schreiben Sie sich die Boot-Optionen auf, die Sie verwendet haben, um das System zum Laufen zu bringen. Nachdem Sie Linux installiert haben, benötigen Sie genau die gleichen Boot-Optionen, damit Ihre Hardware erkannt wird - und zwar jedesmal, wenn Sie das System starten wollen. Wenn Sie das Ladeprogramm LILO verwenden, können Sie es so konfigurieren, daß bestimmte Boot-Optionen automatisch verwendet werden, damit Sie sie nicht jedesmal eingeben müssen.

no387

Schaltet den Mathematischen Koprozessor 80387 ab, um im Protected Mode einige fehlerhafte Koprozessoren zu umgehen.

no-hlt

Schaltet die Verwendung der HLT-Anweisung ab. Diese wird verwendet, um die CPU in einen stromsparenden Zustand zu versetzen, wenn das System gerade nicht gebraucht wird. Einige der früheren 486DX-100-Chips haben mit dieser Anweisung Probleme.

root=device

Gibt das Gerät an, das beim Booten des Systems als root-Dateisystem verwendet werden soll. Bei der initialen Installation ist das nicht nötig, aber später können Sie diese Installation verwenden, um das Default-Dateisystem zu überschreiben.

ro

Mountet das root-Dateisystem als nur-lesbar (read-only); wird für Systemwartung verwendet.

lock

Speichert die Boot-Parameter für die Zukunft, so daß Sie diese nicht bei jedem Booten eingeben müssen.

rw

Mountet das root-Dateisystem als lesbar und schreibbar (read-write); wird für Systemwartung verwendet.

debug

Veranlaßt den Kernel, viele Debugging-Meldungen auf der Konsole auszugeben, während das System läuft.

ramdisk=kilobytes

Teilt dem System mit, daß die angegebene Speichermenge (in Kilobyte) für eine RAM-Disk reserviert werden soll. Dies wird oft von Installations-Boot-Disketten benutzt, die ein ganzes Dateisystem in den Speicher laden. Bei der initialen Installation benötigen Sie diese Option nicht, aber wenn Sie später mit Ramdisks experimentieren wollen, ist dies die Option, die Sie brauchen werden.

mem=groesse

Das BIOS der meisten PCs meldet nicht mehr als 64 MB installiertes RAM. Linux verwendet diese Information, um die Menge installierten Speichers zu bestimmen. Wenn Sie mehr als 64 MB und einen älteren Kernel haben, müssen Sie diesen Parameter verwenden, damit der Rest des Speichers benutzt werden kann. Der Größenparameter ist eine Zahl, an die entweder k oder M angehängt wird. Beispielsweise würde mem=96M angeben, daß 96 MB RAM installiert sind. Beachten Sie bitte, daß schlimme Dinge passieren können, wenn Sie mehr Speicher angeben, als tatsächlich vorhanden ist.

hd=cylinders,heads,sectors

Gibt die Festplattengeometrie für IDE- und Standard-ST-506-Festplatten an (nicht für SCSI-Festplatten!). Wird für Systeme wie IBM PS/1, ValuePoint oder ThinkPad benötigt. Wenn Ihre Festplatte zum Beispiel 683 Zylinder, 16 Köpfe und 32 Sektoren pro Spur hat, verwenden Sie:


hd=683,16,32





Diese Option kann auch als hda=, hdb=, hdc= oder hdd= verwendet werden, um die Geometrie einer bestimmten Partition anzugeben. Beachten Sie, daß die Verwendung der Option hd= nötig sein kann, wenn Sie eine große IDE-Platte mit mehr als 1024 Zylindern verwenden. Wenn Linux Probleme hat, die Geometrie Ihrer Festplatte zu erkennen (das merken Sie spätestens, wenn Sie versuchen, die Platte zu partitionieren), versuchen Sie es mit dieser Option.

max_scsi_luns=num

Wenn num 1 ist, sucht das System nicht nach SCSI-Geräten mit einer Logical Unit Number (LUN) größer null. Dieser Parameter ist bei einigen schlecht entworfenen SCSI-Geräten nötig, die den Rechner zum Stillstand bringen, wenn versucht wird, sie auf anderen LUNs als null anzusprechen. Beachten Sie, daß dies nichts mit der SCSI-Geräte-ID zu tun hat. Mit Hilfe von LUNs kann ein einzelnes SCSI-Gerät (zum Beispiel ein CD-ROM-Wechsler) mehrere »Untergeräte« haben.

aha152x=iobase,irq,scsi-id,reconnect,parity

Gibt die Parameter für die SCSI-Controller AHA151x, AHA152x, AIC6260, AIC6230 von Adaptec sowie für SB16-Controller an. iobase muß hexadezimal angegeben werden, zum Beispiel 0x340. Alle Argumente außer iobase sind optional.

aha1542=iobase

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung für die SCSI-Controller AHA154x von Adaptec an.

aic7xxx=extended,no-reset

Gibt die Parameter für die SCSI-Controller AHA274x, 284x und AIC7xxx von Adaptec an. Wenn der Wert für extended nicht null ist, wird die erweiterte Übersetzung für große Festplatten eingeschaltet. Wenn no-reset nicht null ist, setzt der Treiber den SCSI-Bus bei der Konfiguration des Controllers während des Systemstarts nicht zurück.

buslogic=iobase

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung für SCSI-Controller von Buslogic an.

tmc8xx=mem-base,irq

Gibt die I/O-Adresse für den in den Speicher eingeblendeten (memory mapped) I/O-Bereich in hexadezimaler Darstellung und den IRQ für die SCSI-Controller TMC-8xx und TMC-950 von Future Domain an.

pas16=iobase,irq

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung für SCSI-Controller von Pro Audio Spectrum an.

st0x=mem-base,irq

Gibt die I/O-Adresse für den in den Speicher eingeblendeten I/O-Bereich in hexadezimaler Darstellung und den IRQ für die SCSI-Controller ST-0x von Seagate an.

t128=mem-base,irq

Gibt die I/O-Adresse für den in den Speicher eingeblendeten I/O-Bereich in hexadezimaler Darstellung und den IRQ für die SCSI-Controller T128 von Trantor an.

aztcd=iobase

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung für Aztech-SCSI-Controller an.

cdu31a=iobase,irq,pas

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung und den IRQ für die CD-ROM-Adapter CDU-31A und CDU-33A von Sony an. Diese werden auf Sony-Karten und einigen Soundkarten von Pro Audio Spectrum verwendet. Die Parameter irq und pas sind optional. Wenn irq null ist, werden Interrupts nicht unterstützt (ist bei einigen Karten der Fall). Der einzige zulässige Wert für die Option pas ist PAS; er gibt an, daß eine »Pro Audio Spectrum«-Karte verwendet wird.

soncd535=iobase,irq

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung und den IRQ (optional) für Sony-CDU-535-Adapter an.

gscd=iobase

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung für Goldstar-CD-ROM-Controller an.

mcd=iobase,irq

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung und den IRQ für Standard-CD-ROM-Controller von Mitsumi an.

optcd=iobase

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung für CD-ROM-Controller von Optics Storage Interface an.

cm206=iobase,irq

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung und den IRQ für Philips-CM206-CD-ROM-Controller an.

sjcd=iobase,irq,dma

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung, den IRQ und den DMA-Kanal für Sanyo-CD-ROM-Controller an. Die Parameter irq und dma sind optional.

sbpcd=iobase,type

Gibt die I/O-Adresse in hexadezimaler Darstellung für CD-ROM-Controller von Soundblaster Pro (und kompatible) an. Der Parameter type muß SoundBlaster, LaserMate oder SPEA sein, je nachdem, welche Karte Sie haben. Beachten Sie, daß dies nur die Parameter für die CD-ROM-Schnittstelle sind, nicht für die Sound-Hardware auf derselben Karte.

ether=irq,iobase,parameters...

Gibt die I/O-Adresse und den IRQ für Ethernet-Karten an. Wenn Sie Probleme mit der Erkennung Ihrer Ethernet-Karte haben und sie bei der Installation benutzen wollen (um zum Beispiel via FTP oder NFS zu installieren), schlagen Sie im »Linux Ethernet HOWTO« nach, das die einzelnen Boot-Optionen für Ethernet-Karten sehr viel detaillierter beschreibt. Es sind zu viele, um sie hier alle anzugeben.

floppy=thinkpad

Teilt dem Diskettentreiber mit, daß Sie ein ThinkPad haben. Dies ist für den Diskettenzugriff auf ThinkPad-Rechnern notwendig.

floppy=0,thinkpad

Teilt dem Diskettentreiber mit, daß Sie kein ThinkPad haben, falls er verwirrt ist.

bmouse=irq

Gibt den IRQ für den Busmaus Fußnoten 1-Controller an.

msmouse=irq

Gibt den IRQ für den Microsoft-Busmaus-Controller an.

Eine ganze Reihe von anderen Optionen steht ebenfalls zur Verfügung, aber die obigen sollten normalerweise ausreichen. (Wir haben beispielsweise die vielen Parameter für Soundkartentreiber weggelassen und empfehlen Ihnen dringend, die entsprechenden HOWTO-Dokumente zu lesen, wenn Sie sich in einer lebensbedrohlichen Situation mit Ihrer Soundkarte befinden.)

Bei all diesen Parametern müssen Sie linux, gefolgt von den gewünschten Parametern, eingeben.

Icon

[78] SCSI HOWTO
[80] CD-ROM HOWTO


Wenn Sie Fragen zu diesen Boot-Optionen haben, lesen Sie das »Linux Boot-Prompt HOWTO«, das »Linux SCSI HOWTO« und das »Linux CD-ROM HOWTO«. Diese drei Dokumente sollten auf jedem Linux-FTP-Server (wie auch auf den meisten Linux-CD-ROMs) vorhanden sein. Sie beschreiben die Boot-Argumente von LILO noch detaillierter.
Laufwerke und Partitionen unter Linux

Manche Distributionen erwarten, daß Sie die Linux-Partitionen mittels fdisk von Hand anlegen. Andere erledigen das automatisch für Sie. Auf jeden Fall sollten Sie die folgenden Informationen über die Linux-Partitionen und -Gerätenamen kennen. (Die folgenden Informationen treffen nur auf Intel- und Alpha-Systeme zu; andere Systeme wie PowerPC, SPARC und m68k haben keine logischen und erweiterten Partitionen.)

Laufwerke und Partitionen unter Linux tragen Namen, die sich von denen unter anderen Betriebssystemen unterscheiden. Unter DOS werden Diskettenlaufwerke mit A: und B: bezeichnet, Festplatten mit C:, D: usw. Unter Linux sieht die Vergabe von Gerätenamen völlig anders aus.

Icon

Kapitel 6


Die Gerätetreiber, die im Verzeichnis /dev stehen, werden für die Kommunikation mit den Geräten (den Festplatten, der Maus usw.) in Ihrem System gebraucht. Wenn Sie zum Beispiel eine Maus benutzen, sprechen Sie diese Maus unter dem Gerätenamen /dev/mouse an. Diskettenlaufwerke, Festplatten und die einzelnen Partitionen haben alle ihre eigenen Namen. Machen Sie sich im Moment keine weiteren Gedanken darüber; wichtig ist nur, daß Sie verstehen, wie die einzelnen Geräte benannt sind, damit Sie damit arbeiten können. Der Abschnitt »Die Gerätedateien« in Kapitel 6, Verwalten von Dateisystemen, Swap-Bereichen und Geräten, enthält mehr Informationen über Geräte.

Tabelle 3-1 zeigt die Namen der verschiedenen Gerätetreiber, wobei durch Verwenden höherer Ziffern auch noch weitere Geräte möglich sind. Die Tabelle enthält jeweils einen oder zwei Namen als Beispiele.

Gerät Name
Erstes Diskettenlaufwerk (A:) /dev/fd0
Zweites Diskettenlaufwerk (B:) /dev/fd1
Erste Festplatte (ganze Platte) /dev/hda
Erste Festplatte, primäre Partition 1 /dev/hda1
Erste Festplatte, primäre Partition 2 /dev/hda2
Erste Festplatte, primäre Partition 3 /dev/hda3
Erste Festplatte, primäre Partition 4 /dev/hda4
Erste Festplatte, logische Partition 1 /dev/hda5
Erste Festplatte, logische Partition 2 /dev/hda6
...
Zweite Festplatte (ganze Platte) /dev/hdb
Zweite Festplatte, primäre Partition 1 /dev/hdb1
...
Erste SCSI-Festplatte (ganze Platte) /dev/sda
Erste SCSI-Festplatte, primäre Partition 1 /dev/sda1
...
Zweite SCSI-Festplatte (ganze Platte) /dev/sdb
Zweite SCSI-Festplatte, primäre Partition 1 /dev/sdb1
...
Erstes SCSI-CD-ROM-Laufwerk /dev/scd0
Zweites SCSI-CD-ROM-Laufwerk /dev/scd1
Erstes generisches SCSI-Gerät (wie Scanner, CDR-Brenner usw.). Beachten Sie, daß neuere Systeme Zahlen statt Buchstaben verwenden (also /dev/sg0 anstelle von /dev/sga). /dev/sga
Zweites generisches SCSI-Gerät /dev/sgb
...

Hier noch ein paar Anmerkungen zu dieser Tabelle. /dev/fd0 entspricht dem ersten Diskettenlaufwerk (A: unter DOS) und /dev/fd1 dem zweiten Diskettenlaufwerk (B:).

SCSI-Festplatten werden anders bezeichnet als andere Geräte. Alle IDE-, MFM- und RLL-Festplatten werden unter den Gerätenamen /dev/hda, /dev/hdb usw. angesprochen. Die einzelnen Partitionen auf der Platte /dev/hda heißen /dev/hda1, /dev/hda2 usw. SCSI-Platten dagegen werden als /dev/sda und /dev/sdb usw. angesprochen, und die Partitionen heißen /dev/sda1 und /dev/sda2.

Natürlich haben die meisten Systeme keine vier primären Partitionen. Trotzdem sind die Gerätenamen von /dev/hda1 bis /dev/hda4 für diese Partitionen reserviert. Logische Partitionen können nicht unter diesen Namen angesprochen werden.

Wir wollen dazu ein Beispiel geben. Nehmen wir an, daß Sie eine einzelne IDE-Festplatte mit drei primären Partitionen haben. Die ersten beiden sind MS-DOS zugeordnet, die dritte ist eine erweiterte Partition, die zwei logische Linux-Partitionen enthält. Die Gerätenamen sind in der folgenden Tabelle aufgelistet.

Gerät Name
Erste MS-DOS-Partition (C:) /dev/hda1
Zweite MS-DOS-Partition (D:) /dev/hda2
Erweiterte Partition /dev/hda3
Erste logische Linux-Partition /dev/hda5
Zweite logische Linux-Partition /dev/hda6

Beachten Sie, daß /dev/hda4 ausgelassen wurde; es entspricht der vierten primären Partition, die es in diesem Beispiel nicht gibt. Logische Partitionen werden ab /dev/hda5 durchgehend numeriert.
Linux-Partitionen anlegen

Jetzt ist alles soweit vorbereitet, daß Sie mit dem Befehl fdisk die Linux-Partitionen anlegen können. Im allgemeinen werden Sie mindestens zwei Partitionen einrichten; eine für die Linux-Software selbst und eine für den Swap-Bereich.

Wir beschreiben hier die grundlegende Verwendung von fdisk im Textmodus, die mit allen Distributionen möglich sein sollte. Viele Distributionen stellen heutzutage eine benutzerfreundliche Oberfläche für fdisk bereit. Diese sind zwar normalerweise nicht so flexibel wie fdisk, helfen Ihnen aber dabei, die richtige Auswahl zu treffen. Aber egal welches Werkzeug Sie verwenden, dieser Abschnitt ist hilfreich, um die zugrundeliegenden Konzepte zu verstehen. Die Werkzeuge machen alle mehr oder weniger das gleiche, manche sehen nur besser aus als andere. Außerdem können Sie die hier vermittelten Informationen auch dazu verwenden, um Probleme zu beheben und Dinge zu kontrollieren, von denen Sie vermuten, daß das graphische Programm sie nicht richtig hinbekommen hat.

Starten Sie nach dem Booten mit dem Installationsmedium fdisk, indem Sie


fdisk Laufwerk





eingeben, wobei Laufwerk der Gerätename des Laufwerks ist, auf dem Sie die neuen Partitionen anlegen möchten (siehe auch Tabelle 3-1). Wenn Sie zum Beispiel fdisk auf die erste SCSI-Festplatte in Ihrem System anwenden wollen, geben Sie


# fdisk /dev/sda





ein. Wenn Sie kein Laufwerk benennen, wird /dev/hda (die erste IDE-Platte) als Voreinstellung genommen.

Wenn Sie auf mehr als einem Laufwerk Linux-Partitionen einrichten, rufen Sie fdisk für jedes Laufwerk einmal auf.


# fdisk /dev/hda
Command (m for help):





Hier wartet fdisk auf die Eingabe eines Befehls; mit m erhalten Sie eine Liste der Optionen:


Kommando (m für Hilfe): m
Kommando Bedeutung
a (De)Aktivieren des bootbar-Flags
b »bsd disklabel« bearbeiten
c (De)Aktivieren des DOS-Kompatibilitäts-Flags
d Eine Partition löschen
l Die bekannten Dateisystemtypen anzeigen
m Dieses Menü anzeigen
n Eine neue Partition anlegen
o Eine neue, leere DOS-Partitionstabelle anlegen
p Die Partitionstabelle anzeigen
q Ende ohne Speichern der Änderungen
s Einen neuen, leeren »Sun disklabel« anlegen
t Den Dateisystemtyp einer Partition ändern
u Die Einheit für die Anzeige/Eingabe ändern
v Die Partitionstabelle überprüfen
w Die Tabelle auf die Festplatte schreiben und das Programm beenden
x Zusätzliche Funktionen (nur für Experten)
Kommando (m für Hilfe)





Mit dem Befehl n legen Sie eine neue Partition an. Die meisten der anderen Optionen werden Sie kaum brauchen. Zum Beenden von fdisk geben Sie q ein, wenn Sie Änderungen nicht abspeichern wollen, und w, wenn Sie die geänderte Partitionstabelle auf die Festplatte schreiben möchten. Es lohnt sich, das hier noch einmal zu wiederholen: Solange Sie fdisk mit q beenden, ohne zu schreiben, können Sie so viel herumprobieren, wie Sie wollen, ohne daß Sie Ihre Daten riskieren. Erst wenn Sie w eingeben, können Sie ein Desaster unter Ihren Daten verursachen, wenn irgend etwas schiefläuft.

Als erstes sollten Sie sich die bestehende Partitionstabelle anzeigen lassen und die Angaben zwecks späteren Nachschlagens notieren. Geben Sie dazu den Befehl p ein. Es lohnt sich, diese Informationen nach jeder Änderung, die Sie an der Partitionstabelle vorgenommen haben, aufzuschreiben. Wenn Ihre Partitionstabelle aus irgendeinem Grund beschädigt wird, können Sie nicht mehr länger auf die Daten Ihrer Festplatte zugreifen, selbst wenn diese noch da sind. Aber mit Ihren Notizen können Sie eventuell die Partitionstabelle restaurieren und in vielen Fällen Ihre Daten durch erneutes Ausführen von fdisk zurückbekommen, indem Sie die Partitionen löschen und mit den zuvor aufgeschriebenen Parametern wieder erzeugen. Vergessen Sie nicht, die restaurierte Partitionstabelle abzuspeichern, wenn Sie fertig sind.

Ein Beispiel für die Ausgabe einer Partitionstabelle:


Command (m for help): p
Festplatte /dev/hda: 16 Köpfe, 38 Sektoren, 683 Zylinder
Einheiten = Zylinder mit 608 * 512 Bytes
Gerät boot Anfang Start Ende Blöcke Id Dateisystemtyp
/dev/hda1 * 1 1 203 61693 6 DOS 16-bit >=32M
Command (m for help):





In diesem Beispiel existiert eine einzelne DOS-Partition auf /dev/hda1, die 61 693 Blöcke groß ist. Fußnoten 2 Diese Partition startet mit Zylinder 1 und reicht bis zum Zylinder 203. Insgesamt hat die Platte 683 Zylinder; es bleiben für Linux-Partitionen also 480 Zylinder übrig.

Zum Anlegen einer neuen Partition geben Sie den Befehl n ein. In diesem Beispiel werden wir zwei primäre Partitionen für Linux einrichten: /dev/hda2 und /dev/hda3.


Command (m for help): n
Command action
e extended
p primary partition (1-4)




p





An dieser Stelle fragt fdisk nach dem Typ der neuen Partition: erweitert (extended) oder primär (primary). In unserem Beispiel wollen wir nur primäre Partitionen anlegen, deshalb geben wir p ein.


Partition number (1-4):





fdisk wird dann abfragen, welche Partition angelegt werden soll. Da die Nummer 1 bereits vergeben ist, wird unsere erste Linux-Partition die Nummer 2 haben:


Partition number (1-4): 2
First cylinder (204-683):





Geben Sie dann die Nummer des ersten Zylinders in dieser Partition ein. Die Zylinder 204 bis 683 sind noch nicht belegt, also wählen wir den ersten freien Zylinder (204):


First cylinder (204-683): 204
Last cylinder or +size or +sizeM or +sizeK (204-683):





fdisk fragt dann nach der Größe der anzulegenden Partition. Wir können entweder die Nummer des letzten Zylinders angeben oder die Größe in Bytes, Kilobytes oder Megabytes definieren. Weil unsere Partition 80 MB groß sein soll, geben wir +80M ein. Bei dieser Art der Größenangabe rechnet fdisk die Größe der Partition auf die nächstgelegene Zylinderzahl um.


Last cylinder or +size or +sizeM or +sizeK (204-683):+80M

Warning: Linux cannot currently use 33090 sectors of this partition





Wenn Sie diese Warnung sehen, können Sie das einfach ignorieren. fdisk gibt diese Meldung aus, weil es ein älteres Programm ist und aus einer Zeit stammt, als Linux-Partitionen nicht größer als 64 MB sein durften.

Jetzt sind wir soweit, daß wir unsere zweite Linux-Partition anlegen können. Zu Demonstrationszwecken soll sie 10 MB groß werden:


Command (m for help): n
Command action
e extended
p primary partition (1-4)
p
Partition number (1-4): 3
First cylinder (474-683): 474
Last cylinder or +size or +sizeM or +sizeK (474-683): +10M





Zum Abschluß lassen wir noch einmal die Partitionstabelle anzeigen. Schreiben Sie wieder sämtliche Angaben auf - insbesondere die Blockgrößen der neuen Partitionen. Sie werden diese Informationen später noch brauchen, wenn die Dateisysteme angelegt werden. Achten Sie auch darauf, daß sich die Partitionen nicht überlappen.


Command (m for help): p
Festplatte /dev/hda: 16 Köpfe, 38 Sektoren, 683 Zylinder
Einheiten = Zylinder mit 608 * 512 Bytes
Gerät boot Anfang Start Ende Blöcke Id Dateisystemtyp
/dev/hda1 * 1 1 203 61693 6 DOS 16-bit >=32M
/dev/hda2 204 204 473 82080 83 Linux native
/dev/hda3 474 474 507 10336 83 Linux native





Wie Sie sehen, ist /dev/hda2 jetzt eine Partition mit 82 080 Blöcken (was ungefähr 80 MB entspricht), und /dev/hda3 ist 10 336 Blöcke groß (etwa 10 MB).

Beachten Sie, daß viele Distributionen erwarten, daß Sie mit dem Befehl t von fdisk noch den Partitionstyp der Swap-Partition auf »Linux swap« setzen; in der Regel ist das der Typ 82. Mit dem Befehl l erhalten Sie eine Liste der bekannten Partitionstypen, und mit t können Sie der Swap-Partition die Nummer zuordnen, die für »Linux swap« steht.

Dieser Schritt ermöglicht es der Installationssoftware, anhand der Typangabe die Swap-Partition zu finden. Falls die Software die Swap-Partition nicht erkennt, sollten Sie vielleicht fdisk noch einmal aufrufen und die betreffende Partition mit dem Befehl t bearbeiten.

In diesem Beispiel bleiben die Zylinder 508 bis 683 ungenutzt. Es kann sinnvoll sein, auf der Festplatte Platz zu lassen, auf dem später weitere Partitionen angelegt werden können.

Zum Abschluß schreiben wir mit dem Befehl w den aktuellen Zustand auf die Festplatte und verlassen fdisk:


Command (m for help): w
#





Die Änderungen, die Sie mit fdisk vornehmen, werden erst dann wirksam, wenn sie mit dem Befehl w geschrieben werden. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, verschiedene Konfigurationen auszuprobieren und das Ergebnis zu speichern, wenn Sie damit fertig sind. Falls Sie fdisk verlassen möchten, ohne die Änderungen zu speichern, können Sie das jederzeit mit dem Befehl q tun. Denken Sie daran, daß Sie mit dem Programm fdisk von Linux nur Linux-Partitionen bearbeiten sollten.

Es kann passieren, daß sich Linux aus einer Partition auf Zylindern oberhalb von 1023 nicht booten läßt. Versuchen Sie deshalb, Ihre Root-Partition für Linux unterhalb von Zylinder 1024 einzurichten. Das ist fast immer möglich (beispielsweise durch Anlegen einer kleinen Root-Partition im Bereich unterhalb von Zylinder 1024). Falls Sie das aus irgendeinem Grund nicht können oder nicht wollen, können Sie Linux immer noch von einer Diskette booten.

Einige Linux-Distributionen erwarten, daß Sie nach Änderungen mit fdisk das System erneut booten. Damit sollen die Änderungen wirksam werden, bevor Sie die Software installieren. Neuere Versionen von fdisk bringen die Partitionstabelle im Kernel automatisch auf den aktuellen Stand, so daß hier nicht erneut gebootet werden muß. Um ganz sicherzugehen, sollten Sie nach der Arbeit mit fdisk noch einmal vom Installationsmedium booten, bevor Sie weitermachen.
Den Swap-Bereich anlegen

Icon

Kapitel 6

Wenn Sie eine Swap-Partition als virtuelles RAM benutzen wollen, können Sie diese jetzt anlegen. Fußnoten 3 Im Abschnitt »Swap-Space benutzen« in Kapitel 6 besprechen wir die Vorbereitung einer Swap-Datei für den Fall, daß Sie keine Swap-Partition einrichten möchten.

Viele Distributionen erwarten, daß Sie einen Swap-Bereich anlegen und aktivieren, bevor Sie die Software installieren. Wenn Sie nur wenig physikalisches RAM haben, kann es passieren, daß die Installation ohne aktiven Swap-Bereich nicht gelingt.

Der Befehl für die Einrichtung einer Swap-Partition ist mkswap und hat das Format:


mkswap -c Partition Größe





wobei Partition der Name der Swap-Partition ist und Größe die Größe der Partition in Blökken angibt. Fußnoten 4 Wenn Sie zum Beispiel /dev/hda3 als Swap-Partition mit der Größe 10 336 Blöcke aktivieren wollen, geben Sie ein:


# mkswap -c /dev/hda3 10336





Die Option -c weist mkswap an, die Partition nach defekten Blöcken zu durchsuchen, wenn der Swap-Bereich eingerichtet wird. Defekte Blöcke sind Bereiche auf dem magnetischen Medium, die die Daten nicht korrekt speichern können. Das passiert mit heutigen Festplatten nur sehr, sehr selten, aber wenn das der Fall ist und Sie das nicht bemerken, dann können Sie unendlich viele Schwierigkeiten damit haben. Verwenden Sie daher immer die Option -c, um mkswap nach defekten Blöcken suchen zu lassen. Diese werden dann automatisch nicht verwendet.

Wenn Sie mehrere Swap-Partitionen anlegen wollen, müssen Sie für jede Partition den entsprechenden mkswap-Befehl ausführen.

Nach dem Formatieren des Swap-Bereichs müssen Sie ihn noch einbinden. Normalerweise erledigt das System diesen Schritt beim Booten. Da Sie aber noch keine Linux-Software installiert haben, müssen Sie den Swap-Bereich von Hand aktivieren.

Der Befehl zum Aktivieren des Swap-Bereichs lautet swapon und hat das Format:


swapon Partition





In unserem Beispiel geben wir also nach dem obigen mkswap-Befehl


# swapon /dev/hda3





ein, um den Swap-Bereich auf /dev/hda3 zu aktivieren.
Die Dateisysteme anlegen

Icon

Kapitel 2


Bevor Sie Ihre Linux-Partitionen zum Abspeichern von Dateien benutzen können, müssen Sie Dateisysteme in den Partitionen erzeugen. Das Anlegen eines Dateisystems entspricht der Formatierung einer Partition unter DOS und anderen Betriebssystemen. Wir haben im Abschnitt »Die Installation von Linux vorbereiten« in Kapitel 2 die Dateisysteme bereits kurz besprochen.

Linux kennt verschiedene Typen von Dateisystemen. Jeder Typ hat ein eigenes Format und bestimmte Eigenschaften (etwa die Länge der Dateinamen, maximale Anzahl an Dateien usw.). Linux unterstützt außerdem die Dateisysteme von einigen anderen Betriebssystemen wie zum Beispiel MS-DOS.

Icon

Kapitel 6


Das am häufigsten benutzte Dateisystem ist das Second Extended Filesystem oder ext2fs. Das ext2fs ist eines der effizientesten und flexibelsten Dateisysteme; es erlaubt Dateinamen bis zu 256 Zeichen Länge und Dateisysteme bis zu vier Terabytes Größe. Im Abschnitt »Mit Dateisystemen arbeiten« in Kapitel 6 werden wir die verschiedenen Dateisysteme für Linux vorstellen. Für den Anfang empfehlen wir, das ext2fs zu benutzen.

Mit dem Befehl


mke2fs -c Partition Größe





legen Sie ein ext2fs-Dateisystem an. Dabei gibt Partition den Namen der Partition an, und Größe ist die Größe der Partition in Blöcken. Wenn Sie zum Beispiel ein Dateisystem mit 82 080 Blöcken auf /dev/hda2 erzeugen möchten, geben Sie ein:


# mke2fs -c /dev/hda2 82080





Wenn Sie mit mehreren Linux-Dateisystemen arbeiten, müssen Sie den entsprechenden mke2fs-Befehl für jedes Dateisystem aufrufen.

Falls Sie bis hierher auf irgendein Problem gestoßen sind, lesen Sie den Abschnitt »Wenn Probleme auftauchen« am Ende dieses Kapitels.
Die Software installieren

Schließlich ist es soweit: Sie können die Software auf Ihrem System installieren. Jede Distribution geht dabei anders vor. In vielen Fällen ist ein eigenständiges Programm enthalten, das Sie Schritt für Schritt durch die Installation führt. Bei anderen Distributionen müssen Sie Ihre Dateisysteme in einem bestimmten Unterverzeichnis mounten (aufsetzen, zum Beispiel unter /mnt) und dann die Software von Hand dorthin kopieren. Bei Distributionen auf CD-ROM wird Ihnen eventuell angeboten, einen Teil der Software auf der Festplatte zu installieren und den größeren Teil auf der CD-ROM zu lassen. Man nennt so etwas ein »Live-Dateisystem«. Das ist praktisch, um Linux auszuprobieren, bevor Sie sich endgültig festlegen und alles auf Ihrer Festplatte installieren.

Manche Distributionen bieten mehrere Methoden der Installation an. So kann es zum Beispiel sein, daß Sie die Software direkt aus einer DOS-Partition auf Ihrer Festplatte heraus installieren können statt von Disketten. Eventuell können Sie auch per FTP oder NFS über ein TCP/IP-Netzwerk installieren. Lesen Sie die Details in der Dokumentation zu Ihrer Distribution nach.

Bei der Slackware-Distribution beispielsweise gehen Sie folgendermaßen vor:

1. Partitionen anlegen mit fdisk.
2. Gegebenenfalls mit mkswap und swapon den Swap-Bereich einrichten (falls Sie 16 MB RAM oder weniger haben).
3. Das Programm setup aufrufen. setup führt Sie durch ein selbsterklärendes Menüsystem zur Installation der Software.

Die Methoden zur Installation der Software sind sehr unterschiedlich.

Möglicherweise sind Sie zunächst einmal überwältigt von der schieren Menge an Softwarepaketen, unter denen Sie auswählen können. Moderne Linux-Distributionen enthalten gut und gern tausend und mehr Pakete, die über mehrere CD-ROMs verteilt sind. Es gibt im großen und ganzen drei Methoden zur Auswahl der Softwarepakete:

Auswahl nach Aufgaben

Dies ist für Anfänger die einfachste Methode. Sie müssen nicht darüber nachdenken, ob Sie ein bestimmtes Paket nun benötigen oder nicht, sondern legen einfach fest, ob Ihr Linux-Rechner eine Workstation, ein Entwicklungsrechner oder ein Netzwerk-Router sein soll, und das Installationsprogramm wählt für Sie die passenden Pakete aus. In allen Fällen können Sie diese Auswahl hinterher noch von Hand anpassen oder später noch einmal zum Installationsprogramm zurückkehren.

Auswahl individueller Pakete nach Serien

Bei diesem Auswahlmechanismus sind alle Pakete in Serien wie »Netzwerk«, »Entwicklung« oder »Grafik« zusammengefaßt. Hier müssen Sie mehr Entscheidungen treffen als bei der Auswahl nach Aufgaben, weil Sie selbst entscheiden müssen, was Sie brauchen und was nicht, aber Sie können einfach eine ganze Serie überspringen, wenn Sie sich sicher sind, aus dieser nichts zu benötigen.

Auswahl alphabetisch sortierter, individueller Pakete

Diese Methode ist nur dann nützlich, wenn Sie schon wissen, welche Pakete Sie installieren wollen - ansonsten werden Sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.

Wenn Sie eine Installationsmethode gewählt haben, schließt das die anderen nicht aus. Bei den meisten Distributionen können Sie aus mindestens zwei der genannten Auswahlmechanismen wählen.

Trotzdem kann es noch schwierig sein, sich zu entscheiden, welche Pakete man installieren soll. Gute Distributionen zeigen zu jedem Paket eine kleine Beschreibung auf dem Bildschirm, so daß es leichter für Sie wird, die richtigen auszuwählen, aber wenn Sie sich immer noch unsicher sind, dann lautet unser Ratschlag: Lassen Sie es weg! Sie können fehlende Pakete später immer noch nachinstallieren.

Moderne Distributionen haben ein sehr praktisches Feature, das sogenannte Überprüfen von Abhängigkeiten. Manche Pakete funktionieren nur, wenn andere Pakete ebenfalls installiert sind (beispielsweise könnte ein Grafikbetrachter spezielle Grafikbibliotheken benötigen, um Dateien zu importieren). Durch die Überprüfung der Abhängigkeiten kann das Installationsprogramm Sie darüber informieren und automatisch benötigte Pakete zusätzlich auswählen. Wenn Sie nicht ganz genau wissen, was Sie tun, sollten Sie solche zusätzlichen Installationsvorschläge immer akzeptieren, weil sonst das eine oder andere Paket hinterher möglicherweise nicht funktioniert.

Es gibt auch noch andere Hilfen, mit denen Installationsprogramme Ihnen die Auswahl leichter machen können und Ihnen helfen, Fehler zu vermeiden. Beispielsweise verweigern manche Installationsprogramme die Installation, wenn Sie ein Paket abgewählt haben, das absolut notwendig ist, damit ein minimales System booten kann (das könnte beispielsweise die grundlegende Verzeichnisstruktur sein). Das Installationsprogramm könnte auch nach gegenseitigen Ausschlüssen suchen, wenn ein Paket oder ein anderes, aber nicht beide installiert sein dürfen.

Manche Distributionen wie SuSE enthalten ein dickes Buch, das neben anderen Dingen alle Pakete mit kurzen Beschreibungen aufführt. Es kann sich lohnen, diese Beschreibungen wenigstens zu überfliegen, damit Sie sehen, was Sie erwartet, weil Sie sonst überrascht sein könnten, wenn Sie mit der Paketauswahl anfangen und gerade den fünfundzwanzigsten Texteditor angeboten bekommen.
Eine Boot-Diskette erzeugen oder LILO installieren

Jede Distribution bietet eine Methode an, nach der Installation der Software das neue Linux-System zu booten. Oft wird während der Installation angeboten, eine Boot-Diskette zu erzeugen. Diese enthält einen Linux-Kernel, mit dem Sie Ihr neu eingerichtetes Root-Dateisystem benutzen können. Um Linux zu starten, müssen Sie von dieser Diskette booten. Anschließend wird die Kontrolle über das System an die Festplatte abgegeben. Bei anderen Distributionen dient die Installationsdiskette gleichzeitig als Boot-Diskette.

Viele Distributionen bieten an, LILO auf Ihrer Festplatte zu installieren. LILO ist ein Programm, das sich im Master-Boot-Record (MBR) Ihrer Platte befindet. Dieses Programm ist in der Lage, verschiedene Betriebssysteme zu booten, darunter auch DOS und Linux. Sie können während des Boot-Vorgangs wählen, welches Betriebssystem booten soll.

Icon


Damit LILO erfolgreich installiert werden kann, muß es eine ganze Menge über die Konfiguration Ihrer Festplatte wissen - unter anderem auch, welche Partition welches Betriebssystem enthält, wie die Betriebssysteme gebootet werden usw. Viele Distributionen versuchen bei der Installation von LILO zu »erraten«, welche Parameter für Ihre Konfiguration gelten. Obwohl das nicht sehr häufig vorkommt, ist es doch möglich, daß die von einigen Distributionen durchgeführte automatische Installation von LILO nicht gelingt und daß Ihr MBR dabei durcheinandergerät (wahrscheinlich werden die eigentlichen Daten auf Ihrer Festplatte davon nicht berührt). Insbesondere wenn Sie den Boot-Manager von OS/2 benutzen, sollten Sie LILO nicht automatisch installieren lassen - es gibt besondere Anweisungen für das Zusammenspiel von LILO und dem Boot-Manager von OS/2, die wir in Kapitel 5 näher betrachten.

In vielen Fällen ist es das sicherste, zunächst von einer Diskette zu booten, bis Sie dazu kommen, LILO von Hand zu konfigurieren. Wenn Sie ganz besonders großes Vertrauen in Ihre Distribution haben, können Sie LILO natürlich auch automatisch installieren lassen.

Icon

Kapitel 5


Im Abschnitt »LILO benutzen« in Kapitel 5, Grundlagen der Systemverwaltung, werden wir im Detail beschreiben, wie Sie LILO für Ihr spezielles System installieren und konfigurieren.

Falls alles geklappt hat, ist es jetzt an der Zeit zu gratulieren! Sie haben soeben Linux auf Ihrem Rechner installiert. Holen Sie sich einen Tee oder sonst etwas - Sie haben es sich verdient.

Für den Fall, daß es doch Probleme gegeben hat, zeigt der Abschnitt »Wenn Probleme auftauchen« weiter unten in diesem Kapitel die häufigsten Fallstricke bei der Installation von Linux und wie Sie darüber hinwegkommen.
Weitere Schritte bei der Installation

Einige Distributionen von Linux enthalten zusätzliche Installationsschritte, mit denen Sie verschiedene Softwarepakete, wie die TCP/IP-Vernetzung, das X Window System usw., konfigurieren können. Falls Ihnen während der Installation solche Optionen angeboten werden, sollten Sie vielleicht jetzt die entsprechenden Kapitel weiter hinten in diesem Buch lesen, damit Sie wissen, wie diese Software konfiguriert wird. Ansonsten sollten Sie die Installation von zusätzlicher Software verschieben, bis Sie genau wissen, wie die Software konfiguriert werden muß.

Die Entscheidung liegt bei Ihnen: Falls alles andere nicht mehr hilft, lassen Sie sich mittreiben und warten ab, was passiert. Mit größter Wahrscheinlichkeit können Sie alles, was Sie jetzt verkehrt machen, später wieder rückgängig machen. (Klopfen Sie auf Holz!)
Fußnoten 1

Eine Busmaus ist eine Maus, die an den Systembus statt an eine serielle Schnittstelle oder eine PS/2-Schnittstelle angeschlossen ist.

Fußnoten 2

Ein Block ist unter Linux 1024 Bytes groß.

Fußnoten 3

Es gibt auch Linux-Distributionen, die das automatisch erledigen oder einen Menüpunkt dafür -anbieten.

Fußnoten 4

Dies ist die Größe, die mit der Option p von fdisk angezeigt wird. Ein Block ist unter Linux 1024 Bytes groß.

Keine Kommentare: